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Autorenlesung per Videokonferenz: Romanschriftsteller stellt sich den Fragen von Willms-Schülern

19.07.20 | NOZ/Delmenhorster Kreisblatt

Vorherige Pressebeiträge

Ein besonderes Leseerlebnis gab es jetzt am Willms-Gymnasium: Jugendbuchautor Dirk Reinhardt war per digitaler Technik zu Gast und stellte sich den Fragen der Schüler.

Über Jahre praktizierte Gewohnheiten müssen seit einigen Monaten reihenweise über Bord geworfen werden – Corona lässt grüßen. Auch der Besuch eines Autors in einer Schulklasse gestaltet sich zurzeit ganz anders als sonst, die moderne Technik macht’s möglich. So begrüßte Autor Dirk Reinhardt die Schüler der Klasse 9b des Gymnasiums an der Willmsstraße mit folgenden Worten: „Ich freue mich immer mit Schülerinnen und Schülern über meine Bücher sprechen zu können. Am liebsten wäre ich persönlich nach Delmenhorst gekommen, aber wegen Corona ist das ja zurzeit nicht möglich. Umso schöner, dass es geklappt hat, dass wir uns über eine Videokonferenz unterhalten können.“

Schüler setzen sich intensiv mit Roman auseinander

In Reinhardts Jugendroman „Edelweißpiraten“ geht es um die gleichnamige Widerstandsgruppe aus der NS-Zeit, die unter anderem mit Flugblattaktionen und Sabotageakten gegen die Nationalsozialisten arbeitete. „Die Lesung ist ein Höhepunkt im Rahmen des Deutsch- und Geschichtsunterrichts gewesen, in dem sich die Schüler intensiv mit dem Roman ,Edelweißpiraten’ auseinandergesetzt haben“, berichtet Geschichtslehrer Klaas Wiggers.

Ein Jahr an Buch geschrieben

Der digitalen Autorenlesung schloss sich eine Fragerunde an. Die Schüler fragten unter anderem nach der Entstehungsgeschichte eines solchen Romans. Dirk Reinhardt gab gerne Auskunft: „Diesen Roman zu schreiben hat insgesamt etwa ein Jahr gedauert, wobei ich ungefähr sechs Monate intensive Recherche in Archiven und Bibliotheken durchgeführt und Interviews mit Zeitzeugen geführt habe. Ich nehme mir die Zeit, damit meine Geschichten möglichst authentisch sind.“

Dirk Reinhardt sucht die Ruhe

Wo er denn am besten schreiben könne, wollten die Schüler ebenfalls wissen. Das sei bei Schriftstellern ganz unterschiedlich, so Reinhardt. „Ich selbst brauche Ruhe und die Möglichkeit, Dinge nachlesen zu können. Deshalb arbeite ich am besten in der Universitätsbibliothek in Münster.“ Er kenne aber auch Kollegen, die viel Leben und Trubel um sich bräuchten und zum Schreiben in Cafés gehen.

Nächster Roman schon in Arbeit

Auf die Frage, ob sein Roman verfilmt werden könnte, verriet der Schriftsteller, dass das Buch zurzeit ins Englische übersetzt werde und die Aussicht bestehe, die Geschichte um die jugendlichen Widerstandskämpfer in Form einer Serie zu produzieren.

Willms-Schüler Phil Meyer-Herksen interessierte, ob Reinhardt derzeit an einem weiteren Roman arbeite. Woraufhin der Autor Einblick in sein aktuelles literarisches Schaffen gewährte: „Im Moment schreibe ich ein Buch über eine Gruppe junger Hacker, eine Verschwörung und das Milieu der Cyberkriminalität.“

Schüler beeindruckt von Lesung

Für die Neuntklässler war die ungewöhnliche Lesung ein gelungener Abschluss der Unterrichtseinheit: „Mir hat die Lesung gut gefallen“, meinte etwa Jennifer Nor anschließend. „Es war toll, dass wir unsere Fragen stellen konnten und besonders interessant war es zu hören, wie ein Autor selbst aus seinem Buch vorliest.“ Auch ihre Mitschülerin Lucy Rintz war beeindruckt: „Es war etwas ganz anderes als selbst dieses Buch zu lesen, denn Herr Reinhardt hat für jede Figur die Stimmlage verändert und es sehr betont vorgelesen. Mir hat das sehr gut gefallen.“

Die Klasse 9b bedanke sich beim Förderverein der Schule, will Klaas Wiggers nicht unerwähnt lassen. Der Verein unterstütze die Lesungen finanziell und mache sie damit erst möglich.