In den vergangenen Monaten waren Schülerinnen und Schüler oft auf sich allein gestellt. Wie aber Nähe trotz physischer Distanz möglich ist, zeigen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums an der Willmsstraße: Um den schulischen Zusammenhalt während des “home learnings” zu stärken, haben vier Schülerinnen ein Tanzprojekt namens Projekt X auf die Beine gestellt. Entstanden ist ein Video, an dem sich rund 40 Schüler und Lehrer beteiligt haben.
“Wir wollten etwas Verbindendes schaffen”, sagt Rieke Wefer, Elftklässlerin am Willmsgymnasium und Teil des vierköpfigen Organisationsteams. Das Tanzvideo ist Teil der Aktion „Schule:Kultur²“, ein Projekt des Niedersächsischen Kultusministeriums, an dem das Willms seit 2018 teilnimmt. Hierfür arbeitet das Gymnasium eng mit dem Theaterpädagogischen Zentrum Lingen zusammen. “Es geht darum, das kulturelle Leben an der Schule zu intensivieren”, erzählt Gabi van Oosteroom, Koordinatorin für Kulturelles am Gymnasium an der Willmsstraße. Projekt X sei ein partizipatives Projekt. Das heißt: Schülerinnen und Schüler entscheiden selbst über Inhalt und Ausführung.
Bereits 2019 hätten sie mit der Planung begonnen, erzählt Rieke Wefer. Die erste Idee: Ein gemeinsames Schulfest. Doch als das Coronavirus kam – und die Kontaktbeschränkungen mit ihm – habe das die gesamte Planung über den Haufen geworfen. Ein neues und coronafreundliches Projekt musste her: Gemeinsames Tanzen – aber auf Abstand. “Mit der Choreografin konnten wir auch eine ehemalige Schülerin integrieren”, ergänzt die 17-jährige Anne-Sophie Skupch. Eigens für das Projekt X hat die Delmenhorster Hip-Hop-Tänzerin Hai Ly Oppermann eine Choreografie ausgearbeitet und in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen aufgezeichnet. Die teilnehmenden Schüler und Lehrkräfte übten die Tanzmoves über die Osterferien ein und nahmen ihr Können mit dem eigenen Handy auf. Die einzelnen Clips wurden schließlich von der Schülerfirma VAD Illustration zu einem einzigen Video zusammengeschnitten.
Aber auch diejenigen Schüler und Lehrer, die nicht tanzen wollen, habe man einbeziehen wollen. “Deswegen sind im Video auch andere Talente zu sehen”, so die Elftklässlerin Godje Wöhler. Kunstradfahren, Reiten und Jonglieren mit LED-Pois zum Beispiel. “Es ging nicht um Perfektion, sondern darum, dass man Spaß dabei hat.”
