Willms Gymnasium

Gymnasium an der
Willmsstraße
Willmsstraße 3
27749 Delmenhorst
Tel.: 04221/58 676 0

Außenstelle der
Jgg. 8, 9 und 10
Königsberger Str. 65
27755 Delmenhorst
Tel.: 04221/58 676 50

Medienkompetenz an Delmenhorster Schulen weiter voranbringen

21.06.21 | NOZ / Delmenhorster Kreisblatt

Vorherige Pressebeiträge

Funda Gür, Oberbürgermeisterkandidatin der SPD, hat am Freitagvormittag, 18. Juni, das Gymnasium an der Willmsstraße besucht, um mit den Schülerinnen und Schülern über die Herausforderungen der Pandemie zu sprechen.

Lernen auf Distanz – die Coronapandemie hat Schüler, Lehrer und Eltern vor neue Herausforderungen gestellt, aufgezeigt was schlecht läuft im deutschen Bildungssystem – und ihre Spuren hinterlassen. Um sich die Sichtweise der Schülerinnen und Schüler anzuhören und mit ihnen gemeinsam Lösungsideen zu erarbeiten, hat sich Funda Gür, Oberbürgermeisterkandidatin der SPD, am Freitag, 18. Juni, mit vier Vertretern der Oberstufe am Gymnasium an der Willmsstraße getroffen.

Corona als Katalysator

“Ich bin erst einmal froh, wieder hier zu sein”, sagt Sigsten Voigt, Schüler des zwölften Jahrgangs – oder der Qualifikationsphase eins (Q1), wie sie heute genannt wird. “Es macht Spaß, wieder Menschen zu sehen.” Längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Erst knapp eine Woche zuvor durften die Delmenhorster Schulen wieder ins Szenario A wechseln. Unterricht in Präsenz. Über viele Wochen und Monate hinweg mussten sie sich den Lernstoff mehr oder weniger selbst beibringen – und nicht immer sei das ganz einfach gewesen.  “Corona hat alles wie ein Katalysator freigelegt”, sagt Schulleiter Stefan Nolting. “Das, was gut läuft und das, was schlecht läuft an den Schulen.” Digitalisierung und Medienkompetenz sind hier die Stichworte.

Von Schülerinnen und Schülern wurden mit Beginn des Lockdowns Kompetenzen verlangt, die ihnen zuvor niemand vermittelt hat. Der Umgang mit Word, PowerPoint und Excel, die strukturierte Tagesplanung und das eigenständige Erarbeiten der Lerninhalte sind nur ein paar Beispiele “Wir haben uns ins kalte Wasser geworfen gefühlt”, berichtet Ayça Yaman. “Von uns wurde viel Eigenständigkeit verlangt.” Betroffen waren vor allem die Kinder, deren Eltern im Homeschooling nicht helfen konnten, deren Eltern voll berufstätig sind, wenig Sprachkenntnisse haben, denen es an Geräten, Platz oder Ruhe mangelte.

Schule als Ort der Begegnung

“An solchen Erfahrungen wächst man aber auch”, findet der 19-jährige Hannes Havekost. “Die Schüler haben sich da stark entwickelt.” Was ihm aber fehle, sei die Entwicklung der Lehrer. Es gäbe Lehrer, die auch heute noch zum Overheadprojektor greifen würden. “Damit hat mein Opa schon gearbeitet. Da sinkt dann die Motivation.”

“Machbar war es”, sagt auch Voigt in Bezug auf das digitale Lernen. “Die Frage ist aber, ob es Spaß macht und ob Schule so sein sollte.” Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens. Es ist ein sozialer Ort, ein Ort der Begegnung und des Austausches. All das habe in den vergangenen Monaten gefehlt.

Bester Abiturjahrgang sei 15 Jahren

Nichtsdestotrotz haben die Schüler sich durchgebissen. Und das sehr erfolgreich: Der aktuelle Abiturjahrgang sei im Schnitt der Beste der vergangenen 15 Jahren gewesen, berichtet Schulleiter Stefan Nolting. “Und das war kein Abitur light, kein Corona-Abitur. Die Schülerinnen und Schüler haben wahnsinnig geackert.” Auch Ayça Yaman hat kürzlich ihr Abitur bestanden. “Wir arbeiten gerade mit einer Nachprüfung noch an der 1,9”, sagt Nolting, sichtlich stolz auf die 19-Jährige.