Willms Gymnasium

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„Power-Duo“ leistet Bundesfreiwilligendienst am Delmenhorster Willmsgymnasium

25.04.24 | NOZ / Delmenhorster Kreisblatt

Vorherige Pressebeiträge

Mira Lintzen und Hannah Harbrecht heißen aktuell die beiden „Bufdis“ am Delmenhorster Willmsgymnasium. Sie berichten, warum der Dienst an der Schule nur Gewinner kennt.

Katharina Richter ist als Lehrerin für die beiden Bufdis am Gymnasium an der Willmsstraße verantwortlich. Sie macht das gern – und sie ist begeistert von Hannah Harbrecht und Mira Lintzen, die derzeit ihren Bundesfreiwilligendienst am Willms leisten. „Sie sind so wertvoll für uns als Schule. Schulen haben ja von allem zu wenig. Zu wenig Räume, zu wenig Geld, zu wenig Lehrer. Nur Schüler haben wir genug“, sagt sie und lacht. Mit den beiden Bufdis aber könne das Gymnasium Dinge realisieren, die über Lehrkräfte schon allein zeitlich nicht möglich wären. „Die Bufdis bei uns leisten eine wichtige und sinnvolle Arbeit. Hannah und Mira unterstützen unsere Schulgemeinschaft seit den letzten Sommerferien und haben sich mit viel Elan wunderbar in unser Schulleben eingebracht“, sagt Richter.

Jetzt bewerben für das kommende Schuljahr

Zum neuen Schuljahr sucht das Willms wieder zwei Bufdis, eine Stelle ist bereits vergeben, für die zweite werden im Sekretariat und per Mail an info@willms-gymnasium.de Bewerbungen angenommen. Was man mitbringen muss? Katharina Richter sagt: „Man braucht gesunden Menschenverstand, Flexibilität, Teamgeist und sollte offen für andere Menschen, insbesondere natürlich Kinder sein.“

Mira Lintzen und Hannah Harbrecht sehen das ganz ähnlich. Beide waren selbst bis 2023 noch Schülerinnen am Willms, aber das ist natürlich keine Voraussetzung für die Stelle im Bundesfreiwilligendienst. Das „Power-Duo“ (O-Ton Richter) hat aber bei der Bewerbung im vergangenen Jahr den gleichen Ansatz gehabt. Beide wussten noch nicht so recht, wohin der berufliche Weg sie führen sollte. „Das Jahr im Bundesfreiwilligendienst ist eine Art Orientierungsjahr für mich“, sagt Hannah Harbrecht. Schauen, wo Stärken und Interessen liegen. Studiendirektor Klaas Wiggers betont: „Die Bundesfreiwilligen erhalten tiefe Einblicke in Schulorganisation und Unterricht, um anschließend zum Beispiel eine fundierte Entscheidung über ein Lehramtsstudium oder eine Berufstätigkeit im weiten Feld der sozialen Arbeit zu treffen.“

Hobby zum Beruf machen

Hannah Harbrecht ist 19, spielt plattdeutsches Theater in Ganderkesee. Das Bufdi-Jahr, das sich nun langsam dem Ende zuneigt, habe ihr sehr geholfen. Dass sie jetzt nicht auf eine Schullaufbahn setzt, habe auch nichts mit dem Willms oder den Schülern zu tun. Sie will, das ist ihr klar geworden, ihr Hobby zum Beruf machen und eine Ausbildung zur Köchin starten.

Mira Lintzen, 20, Handballerin und Reiterin, sagt: „Ich hatte tatsächlich auch keine klare Berufsvorstellung. Jetzt aber habe ich mich entschieden. Ich will Grundschullehrerin werden.“ Die beiden haben innerhalb ihres Jahres verschiedene Schwerpunkte gewählt. Mira hat sich für Sport entschieden, Hannah für das Thema Zukunft/Nachhaltigkeit.

Beide sagen, dass das Willms für Bufdis hervorragende Chancen bietet. Richter sieht das auch so: „Das freiwillige Jahr ist keine verlängerte Schulzeit, die Bufids werden schon gefordert, dürfen und müssen auch selbstständig arbeiten, sie besuchen Workshops mit Bufdis aus ganz Niedersachsen, werden fortgebildet, starten eigene Projekte.“ Mira Lintzen zum Beispiel wird besonders die Stunden in Erinnerung behalten, in denen sie unterrichten durfte.

Mit Lehrern auf Augenhöhe

Die beiden Bufdis haben Klassen beim Schwimmunterricht begleitet, das Soccerfeld auf dem Schulhof und die Spiele-Ausgabe in der Bücherei betreut, Exkursionen mitgemacht, spontan den Schach-Kurs beim Turnier unterstützt, an Lehrerkonferenzen teilgenommen und vieles mehr. Langeweile sei nie aufgekommen. Mit den Lehrern auf Augenhöhe, seien sie besonders für junge Schüler und die, die „vielleicht eher schwierig“ seien, echte Vertrauenspersonen geworden, auch bei schulischen und privaten Sorgen. „Einige sind schon traurig, dass wir die Schule bald verlassen werden“, sagt Mira Lintzen. Das „Power-Duo“ jedenfalls hat den Schritt nicht bereut, sich freiwillig zu melden. Es gibt übrigens 400 Euro „Taschengeld“ pro Monat.