Willms Gymnasium

Gymnasium an der
Willmsstraße
Willmsstraße 3
27749 Delmenhorst
Tel.: 04221/58 676 0

Außenstelle der
Jgg. 8, 9 und 10
Königsberger Str. 65
27755 Delmenhorst
Tel.: 04221/58 676 50

Energiewende aus dem Klassenzimmer

10.01.23 | Weser Kurier

Vorherige Pressebeiträge

Willms-Schüler konnten am Montag ihr Wissen um Klimawandel, globale Erderwärmung und deren Umweltfolgen in einer Ausstellung auffrischen, die auf den Schulhof gerollt kam.

Abwechslung im Schulunterricht mag Schüler und Lehrer mitunter gleichermaßen freuen. Am Gymnasium an der Willmsstraße hatten am Montag einige die Möglichkeit, aus dem Schulalltag in gewisser Hinsicht auszubrechen. Sie konnten eine Ausstellung besuchen, die dafür eigens auf den Schulhof gerollt kam. Das Thema der Ausstellung ist aktuell wie gegenwärtig wohl nur wenige andere Themen: Der Klimawandel und die wohl nötige Energiewende.

Gerade für jüngere Menschen sei das Thema Klimawandel die derzeit beherrschende Zukunftsfrage, so Geografie-Lehrer Stefan Kozlowski. Wie angesichts einer drohenden Umweltkatastrophe mitsamt ihren Folgen für Mensch und Natur und den damit einhergehenden sozialen Fragen umgegangen werden soll, werden nicht die derzeit regierenden Generationen beantworten müssen, sondern eher jene, die noch die Schulbank drücken. Kozlowski war sodann auch sofort dabei, als er das Angebot bekam, mit den Schülern seines Geografie-Grundkurses aus dem zwölften Jahrgang die Ausstellung zu besuchen und anschließend mit den Schülern und den Ausstellungsmachern in einem Workshop ins Gespräch zu kommen. Das Energiemobil, das in diesen Monaten im Nordwesten Deutschlands unterwegs ist und an verschiedenen Schulen und mitunter auf Marktplätzen Halt macht, hat das Bremerhavener Klimahaus gemeinsam mit dem Industriemuseum Hattingen und der Fraunhofer-Gesellschaft konzipiert.

Rollendes Museum

“Wir wollen raus aus den Museen und sind seit Dezember und noch im Januar mit der mobilen Ausstellung in der Region unterwegs”, sagt Felix Dunkl von der Firma Wissenschaft im Dialog. Die Firma konzipiert für Museen und wissenschaftliche Gesellschaften auch weitere Ausstellungen. Der Anhänger, in dem die Wanderausstellung untergebracht ist, kann sich komplett eigenständig mit der benötigten Energie versorgen, berichtet Dunkl. Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach und um den Wagen herum aufgestellt, produzieren Strom und dienen zeitgleich als Anschauungsmaterial. An einem kleinen Windrad könne ebenfalls demonstriert werden, wie Strom auch ohne die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas oder die Spaltung von Atomkernen mitsamt seinen Gefahren gewonnen werden kann.

“Mit dem Energiemobil wollen wir außerdem herausfinden, wie die Menschen ticken”, sagt Dunkl. So könne man zwar vermuten, dass es regional verschiedene Betrachtungen von Windenergie gibt, aber ob dem tatsächlich so ist, wollen Dunkl und seine Kollegen mittels Fragen und Klebepunkten herausfinden. So sollen auch die Schüler darüber ins Gespräch kommen, wie der globalen Erderwärmung begegnet werden kann.

Zukunftsthema Wasserstoff

Ein Blick durch die VR-Brille, die einem eine virtuelle Realität vor Augen hält, lässt nicht nur die Schülerin Alyssa ins Jahr 2045 blicken. Zumindest so, wie es sich die Naturschutzorganisation WWF vorstellt, die eine entsprechende Animation entwickelt hat. “Ich bin downtown, in einer schön gestalteten Stadt”, beschreibt Alyssa, was sie durch die Brille, die mehr ein Helm ist, sieht. Die Häuser sind hoch und bunt, es drehen sich Windräder und nur wenige Autos fahren über die Straßen, dafür ist die Stadt sehr grün mit vielen Bäumen und zudem von Wasserflächen durchzogen. Auch ein Laboratorium kann in der virtuellen Stadt besichtigt werden. Dort angekommen lässt ein mutiger virtueller Sprung ins Becken einer Zersetzungsmaschine in der dann Wassermoleküle dabei beobachtet werden können, wie sie unter Stromspannung in ihre Einzelteile aufbrechen und Wasserstoff gewonnen werden kann. Dieser soll einmal das fossile Erdgas ersetzen, doch dafür braucht es große Mengen an Strom, die nur aus erneuerbaren Energien kommen können, wenn die Produktion von synthetischem Gas wirtschaftlich sein soll.

Das Vorwissen der Schüler sei groß, stellt Dunkl fest. Der jungen Generation brennt das Thema offenbar unter den Nägeln. Und gerade im Geografieunterricht sei das Thema in vielen Facetten präsent, sagt Kozlowski. “Der Klimawandel hat viele Dimensionen, man kann ihn naturwissenschaftlich, aber auch politisch begreifen und ökonomische Folgen sind auch immer zu beobachten”, erklärt der Lehrer. Und man merkt, dass sich vor allem die jüngeren Generationen der Herausforderung des Klimawandels werden stellen müssen.