Willms Gymnasium

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Digitale Treffen mit Arbeitgebern: Delmenhorster Willms-Gymnasium bietet Berufsorientierung trotz Corona

07.03.22 | NOZ / Delmenhorster Kreisblatt

Vorherige Pressebeiträge

Das Delmenhorster Willms-Gymnasium setzt auch in Pandemie-Zeiten auf eine Berufsorientierung für seine Schüler. Diesmal wurden die Workshops digital angeboten. 19 Unternehmen und Institutionen beteiligten sich.

Eigentlich hatte sich Franziska Maaß schon festgelegt, was sie nach dem angepeilten Abitur überhaupt nicht will: weiter eine Art Schule besuchen, auch wenn die offiziell Universität heißt. Doch jetzt sind die Überlegungen der 17-jährigen Willms-Gymnasiastin noch einmal ins Wanken geraten, und „schuld daran“ sind die Bemühungen ihrer Schule, den Zwölftklässlern möglichst viele Weggabelungen für die Zeit mit dem Abschlusszeugnis in der Tasche aufzuzeigen.

19 Firmen und Institutionen am Start

Nach einjähriger Corona-Pause hatte das Gymnasium jetzt zum achten Mal die Berufsorientierenden Tage am Willms (BeTaWi) aufgelegt. Adressaten waren rund 120 Zwölftklässler, denen sich 19 Firmen und Institutionen vorstellten. Maßgeblich von der zuständigen Lehrkraft Malte Hegeler vorbereitet, war aber alles anders als in der Zeit vor Corona. Konnten sich die Willmser sonst für einzelne Angebote in unterschiedlichen Räumen anmelden, so lief diesmal – der Pandemie geschuldet – alles digital.

Es wurden Workshops für bis zu 15 Teilnehmern angeboten, die sich von zu Hause aus über das Schulnetzwerk von IServ zuschalteten. Nach den grundlegenden Informationen waren in diesem überschaubaren Kreis auch noch kurze Diskussionen und Rückfragen möglich. So bekamen die Heranwachsenden am ersten Tag einen Einblick in Berufsbilder etwa bei Airbus, BLS Logistics, der Volksbank Delmenhorst Schierbrok, dem Finanzamt oder auch der Stadt Delmenhorst. Am zweiten Tag dann stellten sich die Universitäten Uni Oldenburg und Bremen sowie die Jade-Hochschule vor, und es wurden Möglichkeiten eines Freiwilligen Jahres sowie der dualen oder normalen Ausbildung aufgezeigt.

Zur Polizei oder Fernsehen machen, mit welcher genauen Tätigkeit auch immer – diese Optionen zählten bislang zu den Favoriten von Schülerin Franziska. „Ich möchte nicht immer in einem Büro sitzen“, sagt sie. Als Hundeliebhaberin findet sie auch die Hundestaffel der Polizei interessant. Für die 17-Jährige steht fest: „Ich werde auf keinen Fall einen Beruf nur wegen des Geldes wählen.“ Berufspolitikerin zu werden, kommt für sie zum Beispiel nicht in Frage.

Passen Berufsbild und Vorstellungen zusammen?

Die BeTaWi hat Franziska aber auch genutzt, um sich über den Beruf des Fluglotsen zu informieren. Ihr Resümee: „Ich hatte mir diese Tätigkeit etwas anders vorgestellt.“ Ein durchaus nicht seltenes Fazit, wie Schulleiter Stefan Nolting findet:

„Eine wichtige Erkenntnis kann doch sein, dass ich von einem Beruf romantische Vorstellungen hatte, sich aber plötzlich ergibt, dass ich mich eigentlich für etwas ganz anderes interessiere.“

So ist das auch bei Franziska gewesen, die nun sagt: „Die Uni Oldenburg hat mich überzeugt.“ Jetzt weiß sie, dass Schule und Universität völlig unterschiedliche Herangehensweisen haben.

„Schule ist nicht wie Studium.“ Diese Erkenntnis hat auch Malwin Walecki gewonnen. Als sportlichem 18-Jährigem schwebt ihm eine berufliche Zukunft mit Sport vor – oder aber auch mit Finanzen. Was er im Workshop vom Finanzamt gehört hat, gefällt ihm. Druck will er sich auf dem Weg in den Beruf aber nicht machen. „Nach dem Abi möchte ich drei Monate reisen“, sagt Malwin, „und dann vielleicht noch ein Freiwilliges Soziales Jahr machen.“

Der Traum: das Hobby zum Beruf machen

Sollte es mit der Verbindung von Sport und Beruf klappen, könnte er, wie er selbst sagt, sein Hobby über ein Studium zum Beruf machen. „Spaß am Beruf ist mir das Wichtigste“, sagt der angehenden Abiturient. „Wenn man zu 100 Prozent dabei ist, wird man erfolgreich und der finanzielle Aspekt regelt sich von selbst.“

Dass die Wirtschaft zunehmend um gute Schulabsolventen buhlt, merkt Lehrer Malte Hegeler. Für die Berufsorientierenden Tage müsse das Willms längst nicht mehr nach interessierten Unternehmen suchen. „Wir bekommen fast täglich Anfragen.“ Und für 2023 hoffen alle Beteiligten auch wieder auf direkte Begegnungen.