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Die Geometrie hat es ihm angetan

02.03.23 | Weser Kurier

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Schulleiter Stefan Nolting ist stolz auf den Siebtklässler Linus Jonte Gronau von seinem Willms-Gymnasium, der Zwölfjährige kehrte von der 62. Mathe-Olympiade mit einer Bronzemedaille zurück.

Stefan Nolting, Schulleiter des Gymnasiums an der Willmsstraße, ist überhaupt nicht überrascht. Wieder kehrt ein Schüler erfolgreich von einem Wettbewerb zurück. Der zwölfjährige Linus Jonte Gronau hat bei der 62. Mathematik-Olympiade einen dritten Rang und damit die Bronzemedaille errungen.

“Das ist ein Ergebnis unserer besonderen Form der Begabtenförderung”, sagt Nolting. Über den gesamten Zeitraum der Jahrgänge fünf bis 13 würden bei Willmarern besonders gute Leistungen entdecken und dann die ausgesuchten Talente intensiv fördern. Die Lehrerin der Fächer Mathematik und Geografie, Beatrice Gronau, verfüge beispielsweise über das ECHA-Diplom. “Sie ist damit die Einzige im Umkreis von rund 70 Kilometern mit dieser besonderen Qualifikation”, so Nolting.  Weder im Lehramtsstudium noch im Referendariat werde Hochbegabung thematisiert. Mit ihrer Weiterbildung sei Gronau qualifiziert, hochbegabte Kinder und Jugendliche mit differenziertem Unterricht besonders anzusprechen.

Elternhaus muss Unterstützung leisten

Gronau leitet die Mathe-Arbeitsgemeinschaft am Willms. In den zurückliegenden Jahren kamen Delmenhorster Teilnehmer der Mathematik-Olympiade immer siegreich vom Wettbewerb zurück. In diesen Jahren trug sich auch Linus Jonte Gronau in die Siegerliste ein. Linus ist nicht nur Schüler bei Beatrice Gronau, er ist auch ihr Sohn. Als ein Rezept, um Kinder für Fächer der Naturwissenschaften und die Mathematik zu begeistern, ist es für Beatrice Gronau wichtig, bei den Kindern nicht den Spaß an diesen Disziplinen zu zerstören. Für sie stellt es sich so dar, dass jedes Kind ganz natürlich Begeisterung fürs Lernen zeigt, dies sei im Elternhaus zu unterstützen. Würden Eltern auf eigene Schulerfahrungen zurückblickend zugeben, selbst keine großen Anhänger des Mathe-Unterrichts gewesen zu sein, müssten sie dieses ihren Kindern ja nicht auch noch demotivierend vorleben. Die schulischen Leistungen der Kinder sollten im Elternhaus insgesamt mehr wertgeschätzt werden.

Bei ihrem Sohn habe sich das Talent für Mathematik schon in der Grundschule erwiesen. Und Linus ist stolz darauf, bereits als Viertklässler in den olympischen Wettstreit unter Fünftklässlern entsandt worden zu sein, dabei habe er die erste Silbermedaille gewonnen. Ein Jahr später siegte er mit Gold und im vergangenen Jahr erreichte er Bronze. Bei der Mathe-Olympiade, die am vergangenen Wochenende in Göttingen ausgetragen wurde, war er in seiner Altersklasse der einzige Schüler aus Delmenhorst.

Die Geometrie hat es ihm besonders angetan. Kreise und Winkel zu berechnen und ins Verhältnis zu setzen, macht ihm Freude. Die zu lösenden Aufgaben hat er jeweils in der halben ihm zur Verfügung stehenden Zeit vollbracht. “Ich muss dabei Erklärungen finden, die ein Außenstehender, auch ohne Vorkenntnisse zu haben, versteht”, sagt Linus. Dabei ist er keiner, der ausschließlich für Schularbeiten büffelt. Der Zwölfjährige nennt die Sportarten Tennis und Volleyball als Hobbys. Angesprochen darauf, ob er schon einen Wunschberuf hat, antwortet Linus, “etwas mit Tieren”. Und fügt an, dass gerne auch Mathematik eine Rolle spielen dürfe. Mathematik sei allgemein sehr wichtig, ist er überzeugt. Und nennt alltägliche Situationen, so sei es gut, wenn man beim Einkaufsgang den Überblick darüber behalte, welche Waren in welchem Wert im Einkaufskorb landen würden.

Exkursionen an Hochschulstandorte

Seit sechs Jahren bietet Beatrice Gronau die Mathe-AG am Willms an. Mittlerweile trifft man sich in zwei altersbezogenen Gruppen. Die Teilnehmer würden auch zu Mathe-Camps eingeladen. Es seien Exkursionen zu Hochschulstandorten angeboten worden, die Schüler konnten dabei über Wochen an eigens für sie ausgerichteten Forschungsprojekten teilnehmen. Regelmäßig stehen für die Teilnehmer Wettbewerbe auf dem Programm, neben der Mathe-Olympiade locken die Bolyai-Teamkonkurrenz und der Känguru-Wettbewerb. Die jetzt ausgeführte Mathematik-Olympiade war als reiner Landeswettbewerb angelegt. “Ab Klasse acht gibt es auch eine Runde auf Bundesebene”, sagt Gronau. Am Willms richtet man im Mai einen Regionalwettbewerb für Grundschulen aus, Gronau erwartet dazu rund 50 Schüler aus den dritten und vierten Klassen. “Da können die Kinder schon Wettbewerbsluft schnuppern und erleben das Flair des Willms-Gymnasiums”, so Gronau.

Schüler, die Spaß an Mathematik und Naturwissenschaften haben, sind meistens auch für andere Fächer gut aufgestellt, meint Gronau. Es werde über die Mathematik die Basis für strukturiertes Denken gelegt und das könne dann auch bei der Analyse eines Gedichts im Deutschunterricht nützlich sein. “Wichtig ist es, die Fähigkeit erworben zu haben, etwas gut begründen zu können”, sagt Gronau.