Studium, Ausbildung oder Freiwilliges Soziales Jahr – die Möglichkeiten, die Schüler nach ihrem Abschluss haben, sind vielfältig. Welche wichtige Message Willms-Schülern in Delmenhorst vermittelt wird.
Bis nachmittags den Schulunterricht besuchen und danach Hausaufgaben erledigen, sich mit Freunden treffen oder bei einem Nebenjob das eigene Taschengeld aufbessern – das ist vermutlich der Alltag vieler Schüler. Nach dem Abschluss ändert sich aber einiges für die Heranwachsenden und jeder kann seinen individuellen Berufswünschen nachgehen. Somit stehen viele Jugendliche vor der Frage, was der richtige Weg für sie ist – ob Studium, Ausbildung oder erst einmal ein befristeter Freiwilligendienst. Verschiedenste Möglichkeiten stehen den jungen Menschen offen. Bei den Berufsorientierenden-Tagen am Willms-Gymnasium haben insbesondere Zwölftklässler einen Überblick erhalten.
“Uns ist es ein wichtiges Anliegen, den Schülern mitzugeben, dass es bei dieser Wahl keine Sackgassen oder gar falsche Entscheidungen gibt”, betont Malte Hegeler, Koordinator der Berufs- und Studienorientierung am Willms. Der Großteil der Schüler des Gymnasiums strebt zwar nach dem Abitur an, ein Studium zu absolvieren, der einzige Weg ist das aber längst nicht. “Manche Schüler gehen auch nach der zwölften Klassen mit der Fachhochschulreife ab”, sagt Hegeler. Den Jugendlichen werde nicht nur aufgezeigt, welche Tätigkeitsfelder und Einstiegsmöglichkeiten es gibt, sondern auch, welche Bewerbungsfristen es zu beachten gilt.
Diese Berufs- und Studienorientierungsveranstaltung sollen den Schülern dabei helfen, eine Vorstellung dessen zu bekommen, was nach der Schulzeit auf sie warten könnte. “Wir bieten die Gelegenheit, verschiedene Wegoptionen nach dem Abitur oder einem anderen Schulabschluss zu kennenzulernen und sich zu orientieren”, erklärt Hegeler. Auch einen Einblick von Universitäten, die Arbeitsweise von unterschiedlichen Unternehmen und deren Berufsangebote haben die Heranwachsenden bekommen.
Über zwei Tage haben sich die Angebote der Berufs- und Studienorientierungsveranstaltung gestreckt. Zu Beginn haben die rund 140 Willms-Schüler des zwölften Jahrgangs Vorstellungen von verschiedenen Referenten, von den Universitäten in Bremen, Oldenburg und Vechta, sowie von der Jade-Hochschule gelauscht. Diese informierten über die Wege etwa nach dem Abitur. Auch über Möglichkeiten eines Freiwilligen Jahres, duale Studiengänge oder duale Ausbildungsoptionen wurde gesprochen. Dabei hatten die Heranwachsenden auch genug Zeit, um sich Fragen beantworten zu lassen. Zudem gab es drei Workshop-Runden rund um das Thema “Wege nach dem Abschluss”. So konnten die Schüler beispielsweise bei einem Bewerbungstraining teilnehmen. Am zweiten Tag zur Berufsorientierung wurde eine kleine Jobmesse in der Schule veranstaltet, bei der sich insgesamt 13 Unternehmen und Institutionen aus der Region vorstellten. Die Veranstaltung hat laut Hegeler mittlerweile eine langjährige Tradition: “Dieses Jahr feiern wir zehnjähriges Jubiläum.” Selbst in den von der Pandemie geprägten Zeiten sei die Veranstaltung realisiert worden – auf digitalem Weg.
Die Schüler haben die Chance, sich in persönlichen Gesprächen mit Mitarbeitern aus Firmen verschiedenster Branchen auszutauschen. Dadurch lassen sich andere Eindrücke gewinnen, als wenn man sich nur digital informiert. Manche Jugendliche haben bereits ganz konkrete Zukunftspläne, andere lassen sich bei der Ansammlung von Firmeninfoständen inspirieren, sagt Hegeler: “Das ist von Schüler zu Schüler ganz unterschiedlich.” Dieses Mal waren unter anderem Airbus, das Finanzamt Delmenhorst, Banken, eine Medienagentur und die Polizei vertreten. “Uns ist es ganz wichtig, möglichst unterschiedliche Bereiche abzudecken”, betont Hegeler. Ihn freut besonders, dass er bei man einem Unternehmensstand auf bekannte Gesichter stieß: “Einige ehemalige Willms-Schüler haben selbst beraten.”
An den meisten der 13 verschiedenen Job-Ständen tummelten zahlreiche Schüler, eine besonders große Gruppe versammelte sich beim Angebot der Polizei. “Wir haben einen ausführlichen Vortrag und im Anschluss einige Fragen beantwortet”, erzählt Lena Meier, die in Wildeshausen im Streifendienst tätig ist. Über das große Interesse freute sie sich, denn auch die Polizei sei vom Fachkräftemangel betroffen.