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Delmenhorster Schüler bauen Containerschiffe

26.01.24 | Weser Kurier

Vorherige Pressebeiträge

Albatross, Challenger und Gender-Reveal – auf diese Namen sind drei der insgesamt zehn Containerschiffsmodelle getauft, die die Schüler der Profilklasse “Mint” des achten Jahrgangs am Willms-Gymnasium am Freitag bei einer Bootsmesse in der Schulaula präsentierten. Die Achtklässler traten dabei als Schiffbauer auf und versuchten, ihre Mitschüler aus den siebten Klassen, die die Messe als Reeder besuchten, anhand umfassender Informationen von ihrem jeweiligen Schiff zu überzeugen. Doch auch ganz praktisch konnten sich die Messebesucher von der Qualität der Modelle überzeugen. Ob diese tatsächlich schwimmen und auch Ladung transportieren können, ließ sich an einem Wasserbassin und mit Legosteinen ausprobieren. Am Ende konnten die Siebtklässler auf extra bereitgelegten Zetteln jeweils zwei Schiffen ihre Stimme geben. “Die Auswertung machen wir dann nächste Woche”, erklärte Anneke Weßeler, Lehrerin der Profilklasse.

Schüler füllen Idee mit Leben

Entstanden sind die Containerschiffsmodelle im Verlauf des ersten Halbjahres, das den Schwerpunkt des Profilunterrichts auf die drei Fächer “Geografie”, “Mathematik” und “Technik” sowie das Thema “Globalisierung” setzte. Die Idee, sich im Rahmen dessen mit Schiffbau zu beschäftigen, stammte aus einer Ideengruppe – bestehend aus Lehrkräften. Mehr Vorgaben gab es nicht. “Die Idee, mit Leben zu erfüllen, ist dann zusammen mit den Schülern passiert”, erläuterte die Profillehrerin. Gemeinsam wurden die Container entwickelt und bestimmte Vorgaben in Bezug auf Abmaße und Funktion vorgegeben. Die Schüler seien bei der Umsetzung dann sehr kreativ geworden. Das habe sich insbesondere bei der Materialwahl für die Schiffe gezeigt. “Eine Vorgabe war, dass es nachhaltig sein sollte”, führt die Lehrerin aus. Und so kamen unter anderem alte Packungen von Salzstangen, Styropor, Holz- und Dämmplattenreste und Schaschlik-Spieße zum Einsatz. Auch alte Tetra-Packungen wurden genutzt. “Doch da hat sich gezeigt, dass das nicht gut schwimmt”, berichtete Weßeler.

Herausgekommen war dies bei einem Besuch an der Hochschule Emden/Leer, zu dem die Schüler ihre Modelle mitgenommen hatten. In dem dortigen Strömungsbecken konnten sie ihre Containerschiffe auf Wassertauglichkeit hin testen. “Das wurde auch von den Uni-Professoren begutachtet”, erklärt Weßeler. Die Gruppe, die für ihr Modell anfänglich Tetra-Packungen verwendet hatte, baute ihr Schiff schließlich noch einmal um. Ein Beinbruch war das in den Augen der Profillehrerin keineswegs. Im Gegenteil: “Mit Fehlern umzugehen und sich selbst zu reflektieren, das ist einer der wichtigen Punkte, um den es mir bei dem Projekt ging”, betonte die Pädagogin.

Ungewohntes, aber schönes Arbeiten

Nicht nur für die Schüler, sondern auch für ihre Lehrerin sei das projektbezogene Arbeiten im Profilunterricht zunächst ungewohnt gewesen, zumal die Schüler fast alles allein gemacht hatten. Letztendlich kann Weßeler jedoch sagen: “Das ist eine schöne Art zu arbeiten.” Es sei ein Geben und Nehmen gewesen. Begeistert ist die Lehrerin auch von dem Engagement ihrer Schüler, die oft auch in den Pausen oder zu Hause noch an ihren Modellen gearbeitet hätten.

Die Begeisterung beruht nicht auf Einseitigkeit. Auch die Schüler der Profilklasse schwärmen von dem Unterricht. “Das ist eine echte Abwechslung zum normalen Unterricht. Man sitzt nicht streng an seinem Platz”, sagt die 13-jährige Paula Scholz. Es sei locker, ergänzt die ebenfalls 13-jährige Johanna Pohlabeln: “Man konnte kreativ werden und ich bin jetzt viel selbstbewusster.” Die Klasse selbst sei durch den Profilunterricht als Gemeinschaft zusammengewachsen. Keiner sei außen vor gewesen. “Das war gute Teamarbeit”, sagte Paula Scholz. Unisono loben sie auch die Kursleiterin: “Wir haben eine gute Lehrerin.” Den Siebtklässlern, die die Bootsmesse besuchen und für die zum kommenden Schuljahr die Entscheidung ansteht, ob sie in die Profilklasse gehen wollen, raten die beiden 13-Jährigen zu: “Wir können es nur empfehlen, auch wenn es zwei Extrastunden sind. Das lohnt sich.”

Zur Sache

Über die neue Profilklasse “Mint”

Die Profilklasse “Mint” des achten Jahrgangs (8PM) ist neu am Willms-Gymnasium in Delmenhorst. Im Sommer 2023 ist diese gestartet. Wer dabei sein wollte, musste sich im Vorfeld dafür bewerben. Wie die Profillehrerin Anneke Weßeler berichtet, war das Interesse an den 30 Plätzen groß: “Wir mussten die Plätze im Losverfahren vergeben.” Zwei Stunden pro Woche sind für den Profilunterricht anberaumt. Im achten Jahrgang liegt der Schwerpunkt auf den beiden Fächern “Biologie” und Geografie” sowie auf dem Thema “Nachhaltigkeit”. Im zweiten Halbjahr wird sich die 8PM des Themas Müll und seinen Auswirkungen auf das Ökosystem widmen. In der Neunten stehen dann Physik und Chemie im Fokus und in der Zehnten Informatik und Künstliche Intelligenz (KI).

Zum Artikel (externer Link): https://www.weser-kurier.de/stadt-delmenhorst/neue-mint-profilklasse-am-willms-schueler-bauen-containerschiffe-doc7tv86k3le1l2h94hr5