Eine Krebsdiagnose ist eine Situation, vor der alle Menschen große Angst haben. Allein an Blutkrebs erkranken in Deutschland jährlich 14.000 Menschen, davon sind 600 Kinder. Für viele Blutkrebspatientinnen und -patienten ist eine lebensrettende Blutstammzellspende die einzige Chance zu überleben, dennoch scheuen viele Menschen eine Registrierung als potentielle Spender. Dies hat auch etwas mit Vorurteilen und irreführenden Gerüchten zu tun, die sich zu diesem Thema hartnäckig halten. Aus diesem Grunde haben wir vor den Osterferien die DSD (Deutsche Stammzellspenderdatei) aus Bremen ans Willms-Gymnasium eingeladen, um unseren Jahrgang Q1 über die Möglichkeit, durch eine Stammzellspende Leben zu retten, zu informieren. Die DSD ist eine der größten Stammzellspenderdateien von insgesamt 26 deutschen Dateien zur Gewinnung von Freiwilligen, die anonym und unentgeltlich durch ihre Blutstammzellspende erkrankten Menschen weltweit eine zweite Chance auf Leben geben. Alle Freiwillgen werden im Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschlands (ZKRD) in Ulm registriert, hier laufen die Fäden zusammen.
In einem sehr informativen Vortrag erklärte der Referent Jörg Gündling den Schülerinnen und Schülern nicht nur detailliert das Krankheitsbild der Leukämie und den genauen Ablauf einer Stammzellspende, sondern räumte auch mit den gängigen Gerüchten und Vorurteilen auf: So scheuen viele Menschen z.B. eine Typisierung, weil sie sich keiner Operation unterziehen möchten. Aber 95 % der Stammzellspenden werden über eine blutspendenähnliche Behandlung gewonnen, nur 5 % müssen in einer Operation direkt aus dem Beckenkamm entnommen werden.
Direkt im Anschluss an den Vortrag ließ sich ein beeindruckend hoher Anteil des Jahrgangs mit vorbereiteten Sets aus Wattestäbchen, Röhrchen und einer Einwilligungserklärung typisieren. Wir sind sehr stolz auf die Großherzigkeit und die Bereitschaft unserer Schülerinnen und Schüler, durch einen kleinen Eingriff Leben zu retten!
Aufgrund des großen Erfolges werden wir diese Informationsveranstaltung auch im nächsten Schuljahr wieder anbieten.
