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Mit Bildsprache Stimmungen sichtbar machen

17. März 2025 | Helen Weiden

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Im Deutschunterricht der 7b wurde die Verwendung von Bildsprache eingeführt. Als Ausgangspunkt diente uns ein Sachtext zum Begriff „Schwarzer Hund“ – ein Bild, das im literarischen und psychologischen Kontext häufig für bedrückende Gefühle steht.

Anschließend hörten wir das Lied „Schwarzer Hund“ von Katha Rosa, um auch musikalische Facetten dieses Begriffs kennenzulernen. Die Klasse hatte dabei die Wahl: Wer wollte, konnte den Song analytisch erfassen und neu gelernte Fachbegriffe anwenden. Andere entschieden sich für einen kreativen Zugang und verarbeiteten das Lied zu einem Bild.

Besonders hervorzuheben ist die nachfolgende Liedanalyse einer Siebtklässlerin sowie die ausdrucksstarke Illustration ihrer Mitschülerin.

Sprechsituation: Im Lied wird das lyrische Ich und auch das lyrische Du verwendet. Das Lied ist also an jemanden adressiert, während das lyrische Ich zugleich aus seiner eigenen Perspektive und über seine Gefühle spricht. (Beispiel: „Mir ist schon aufgefall‘n“ / „Du hast dich wirklich schwer verändert“)

Metapher: Der „Schwarze Hund“ wird im Lied als Metapher für Trauer und wahrscheinlich auch für Depression verwendet. Er wird als bedrohlich („großen Krall‘n“) dargestellt und als Etwas, das dem Adressierten stets zur Seite steht – allerdings nicht im positiven Sinne, da es die Person belastet und sein Leben beeinträchtigt. Es wird angedeutet, dass die Person einmal fröhlich war, sich aber seit der Ankunft des Schwarzen Hundes unwohl fühlt.

Farbsymbolik: Schwarz wird oft mit Trauer und Unwohlsein verbunden. Der Schwarze Hund ist als Metapher für Depression deswegen schwarz.

„Wärst du ‘ne Farbe würd‘ ich sagen ‚Bunt‘“: Damit ist gemeint, dass der Adressierte in Wahrheit oder zumindest in Erinnerung des lyrischen Ichs eine fröhliche Person ist. Bunt wird oft als heiter und aufgeschlossen wahrgenommen.

„Er färbt dein Wesen grau“ – Grau wird wie Schwarz oft mit etwas Negativem verbunden. Mit dem Satz ist also gemeint, dass die Person einmal glücklich (bunt), doch dann depressiv (grau) wurde.

Direkte Anspielung auf eine Depression: „Du bist blass, du bist leise, voller Hass, alles scheiße“: Depressive Leute haben oft schlechte Laune und keine Lust, Sachen zu machen. Sie möchten auch oft nicht das Haus verlassen. Im Text zeigt sich das an dem Vers: „Willst nicht raus, nicht bewegen, nicht bewegen“. Die Aussage, „übers Chaos gar nicht reden“, meint, dass die Person auch nicht über sich reden will.

Zusammenfassung: Der Song handelt von einer Person, mit der das lyrische Ich eine nähere Beziehung hat und die sich aufgrund einer Depression schwer verändert hat. Dem lyrischen Ich ist das aufgefallen und nun macht es sich über diese Person Sorgen und berichtet davon, wie die Person sich verändert hat. Außerdem kann es die Probleme stark nachvollziehen, da sie diese Probleme selbst einmal hatte (siehe vorletzte Strophe).

Mit diesen Ansätzen ist es gelungen, die Kraft von Bildsprache und Poesie erlebbar zu machen – und damit zugleich einen sensiblen Blick auf eigene und fremde Stimmungen zu werfen.