Fragen zu Religion, Extremismus und Rassismus beantworteten Experten auf dem Jugendkongress des Willms-Gymasiums. Auch das Thema Flüchtlinge war Teil der Debatte.
„Gegen Extremismus – für Toleranz und Vielfalt“ lautete das Thema des Jugendkongresses am Gymnasium an der Willmsstraße. Auf den Kongress wurden die Schüler der neunten und zehnten Klassen im Vorfeld schon durch die Wanderausstellung „Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland“ und durch eine Vorstellung des „Spontantheaters Bumerang! “ aus Oldenburg vorbereitet. „Ich freue mich besonders über die Bereitschaft des Willms-Gymnasiums, dieses wichtige Thema in einem Jugendkongress zu diskutieren“, sagt Lutz Gottwald, Leiter der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe.
Der Donnerstag stand dann im Zeichen der Diskussion und des Austausches. Vor der Podiumsdiskussion zum Thema „Was bedeutet Extremismus im Kontext der aktuellen Flüchtlingspolitik?“ haben die Teilnehmer ihre Standpunkte in Redebeiträgen vertreten. Zur islamischen Jugendkultur in Deutschland referierte der Islamwissenschaftler Dr. Götz Nordbruch. „Die Themen Extremismus und Flüchtlinge müssen strikt getrennt behandelt werden“, erklärte Nordbruch. Petra Gerlach, Fachbereichsleiterin Gesundheit, Verbraucherschutz und Gefahrenabwehr der Stadt, und Franz-Josef Franke, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Delmenhorst/Oldenburger Land, erläuterten die Flüchtlingssituation in Delmenhorst. Diese sei durch die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter im Ganzen eher unproblematisch, so Franke.
Bei der Podiumsdiskussion kamen auch Oberbürgermeister Axel Jahnz, der Leiter der Abteilung Flüchtlingsangelegenheiten des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport Friedhelm Meier und Schulleiter Stefan Nolting zu Wort. Die Schülersprecher Alina Pohl (15) und David Zander (16) moderierten das Gespräch und stellten den Experten die Fragen der Schüler. „Mir war besonders wichtig, den wissenschaftlichen Aspekt in die Diskussion mit einzubeziehen“, betonte Nolting.
Am Nachmittag konnten die Schüler unter zwölf Workshops wählen. Unter anderem ging es hier um Mädchen im Rechtsextremismus, Gewalt und Ausgrenzung im Sport und die Geschlechterrollen im Islam. Zum Thema Rassismus wurde auch ein Theaterworkshop angeboten.