Ihre Vitrinen sind mit Auszeichnungen ihrer Schulschachmannschaften prall gefüllt, in dieser Woche kamen für die Grundschule am Grünen Kamp und das Willms-Gymnasium jeweils ein weiterer Pokal dazu: denn beide Schulen haben bei den Landesschulschachmeisterschaften in Hannover mit jeweils einem Team das Ticket für die Deutschen Meisterschaften im Mai gelöst.
Die Schüler des Willms jubelten in der Wettkampfklasse IV über Rang zwei. Nur gegen das Theodor-Heuss-Gymnasium Göttingen mussten sich Lilian Sinnhöfer, Joshua Sinnhöfer, Till Eisenmenger und Anton Fink mit 0:4 geschlagen geben. Die Aufgaben gegen die Schulschachmannschaften aus Osnabrück, Göttingen, Uelzen, Hildesheim, Bückeburg und Lüneburg löste das Quartett souverän. „Die Freude über das aktuelle Ergebnis bei allen besonders groß“, sagte die betreuende Lehrerin Ina Tietjen. Das Willms fährt nun vom 18. bis 21. Mai nach Bad Homburg.
Schach an der Grundschule am Grünen Kamp lange Tradition
Für die Grundschule am Grünen Kamp erspielten die Schüler Mohamad Alhomid (12), Dean Bergmann (10), Moritz Fink (9), Nikita Hubert (9) und Niklas Lorke (8) in der Wettkampfklasse der Grundschulen einen hervorragenden dritten Platz und freuen sich nun auf die DM vom 14. bis 17. Mai in Friedrichroda (Thüringen).
Schach hat an der Grundschule bereits eine lange Tradition. Bereits seit weit mehr als zehn Jahren wird das königliche Spiel Am Grünen Kamp angeboten. Und das mit großem Erfolg. „Derzeit spielen von unseren etwa 130 Schülerinnen und Schülern 32 Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse aktiv Schach“, berichtet der für das Schachspiel seit Sommer 2016 verantwortliche Lehrer Lukas Schulz. Und seit Jahren feiern die Mannschaften der Schule sowohl auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene große Erfolge. Und es sind nicht nur Jungs, die sich für das Brettspiel begeistern, auch einige Mädchen sind mit Eifer dabei.
„Wir sind gerade dabei, wieder eine Mädchen-Wettkampfgruppe aufzubauen und wollen bei den Bremer Schulmeisterschaften Anfang April an den Start gehen“, berichtet Schulz. Auch gibt es neben der jetzt in Hannover so erfolgreichen ersten Mannschaft an der Schule noch weitere Wettkampfteams, die ebenfalls bereits erste Erfolge aufweisen können.
Aus Syrien geflüchteter Mohamad Alhmoid ein großes Talent
Alle fünf Schüler sind zudem im Delmenhorster Schachklub aktiv. Einmal die Woche wird dort trainiert, zudem gibt es auch an der Schule an einem Tag eine zusätzliche Übungsstunde. „Dabei geht es um Taktik, Eröffnungsvarianten und um Übungen von Zugmustern“, erläutert Schulz das Training.
Der neunjährige Moritz Fink hat schon als Vierjähriger mit Schach begonnen, alle anderen der ersten Mannschaft sind überwiegend seit zwei, drei Jahren dem königlichen Spiel verfallen. Lediglich Mohamad Alhomid, der sich neben Fink das erste Brett teilt, spielt erst seit eineinhalb Jahren, und das mit wachsendem Erfolg. Das ist umso bemerkenswerter, da der zwölfjährige Mohammad als aus dem Bürgerkriegsland Syrien Geflüchteter erst seit dieser Zeit in Deutschland lebt. „Ein großes Talent mit schneller Auffassungsgabe“, lobt Lehrer Lukas Schulz seinen Schüler.
Aber die Schachasse haben nicht nur das Brettspiel im Kopf, denn – wie sollte es bei Kindern in diesem Alter auch anders sein – alle bis auf Nikita Hubert sind total fußballbegeistert. Auch ein Spiel, das wesentlich von Taktik geprägt ist.