Willms Gymnasium

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Emily Gabriel und Marie Renken sind als „Bufdinen“ am Willms in Delmenhorst

19.02.25 | NOZ / Delmenhorster Kreisblatt

Vorherige Pressebeiträge

Ein Jahr Bundesfreiwilligendienst am Willms-Gymnasium in Delmenhorst: Zwei Freiwillige wachsen in verantwortungsvolle Rollen, erproben sich und gestalten den Schulalltag aktiv mit. Emily Gabriel und Marien Renken im Gespräch.

Man darf sagen: hier haben sich zwei gefunden. Emily Gabriel und Marie Renken sind für ein Jahr im Bundesfreiwilligendienst. Emily mit dem Schwerpunkt Sport, Marie mit dem Schwerpunkt Medien. Ihr Jahr leisten sie seit dem Sommer 2024 gemeinsam am Gymnasium an der Willmsstraße. Und auch da hat sich längst was gefunden: Das Willms und Bufdis, oder Bufdinen, wie Marie sagt, das passt. „Es sind immer zwei gleichzeitig an der Schule“, sagt Katharina Richter, die das Angebot als Lehrerin koordiniert und für die Begleitung der Freiwilligen zuständig ist. „Sie sind so wertvoll für uns als Schule. Sie ermöglichen neben dem regulären Unterricht Angebote, die allein von Lehrkräften nicht gemacht werden könnten.“

Emily und Marie kannten sich vor Beginn des freiwilligen Jahres gar nicht richtig. Marie war bis zur zehnten Klasse selbst auf dem Willms, hat dann in Bremen Abi gemacht, Emily hat bis zum Sommer das Willms besucht und braucht das Jahr jetzt, um ihr Fachabi komplett zu machen. Jetzt, als Bufdis, sind sie eng zusammengewachsen, echte Freundinnen, die ihren neuen Alltag an der Schule teilen. „Wir tauschen uns direkt aus, das ist eine große Hilfe“, sagt Marie. Sie will auf Lehramt studieren. Deutsch, Geschichte, Werte und Normen. „Das Jahr soll auch als Orientierung dienen. Liege ich mit meinem Wunsch richtig? Passt das zu mir? Sind das die richtigen Fächer?“, sagt sie. Spoiler kurz vor der Halbzeit: „Ich bin mir jetzt noch sicherer als zuvor, dass ich Lehrerin werden will.“ Beide jungen Frauen haben tiefe Einblicke in Schulorganisation und Unterricht gewonnen.

Herausforderungen gesucht

Emily hingegen will ihren Weg bei der Polizei machen. Da passt es, dass sie gerade ihren Schwerpunkt auf Sport legt. Lehrerin, nein, das sei dann doch nichts für sie, obwohl sie die Arbeit an der Schule jetzt gerade liebt. „Wir stehen irgendwo zwischen den Lehrkräften und den Schülern“, sagt sie. So könnten sie vermitteln, Ansprechpartnerinnen sein, in Verantwortung hineinwachsen. „Das sind Herausforderungen, die ich gesucht habe“, sagt Emily. In Seminaren lernen die beiden ehemaligen Schülerinnen Grundlagen in ihren Schwerpunkten, treffen zum Beispiel in Kiel oder Hannover auf andere Bufdis aus dem Norden. In den Schulalltag sind sie fest eingebunden. Sie organisieren die Mediothek mit Buchverleih, helfen bei der Pausensaufsicht am beliebten Soccerfeld, sind bei AGs unterstützend dabei, machen auch eigene Angebote. Marie zum Beispiel bietet eine AG Selbstverteidigung an und hat ein Projekt für Mädchen angestoßen, damit die auf dem Soccerfeld auch zu ihrem Recht kommen. „Zwei von ihnen spielen jetzt sogar im Verein, das ist ein großer Erfolg“, sagt Marie. Sie hat auch schon eigenen Schulstunden geleitet, natürlich immer mit Lehrkraft an ihrer Seite.

Große Freiheiten in der Gestaltung

Mit den älteren Schülern gebe es keine Probleme. Anstrengend sei es eher in den Jahrgängen 5 und 6. Man lerne, durchzugreifen. „Aber wir haben mit Katharina Richter und dem tollen Kollegium immer jemanden, der uns den Rücken stärkt“, sagt Emily. Sie engagiert sich stark in der Schwimm-AG: „Es ist ein tolles Gefühl, wenn dann eine Schülerin oder ein Schüler mit uns Fortschritte macht und das Schwimmen lernt.“

Beide sagen, sie selbst seien in der kurzen Zeit seit dem Sommer selbstbewusster geworden, an den Aufgaben gewachsen. Was man brauche, um den Job gut zu erledigen? „Es funktioniert nicht ohne Eigeninitiative“, sagt Marie. Selbst aktiv werden, Angebote und Vorschläge machen, nicht warten, bis Arbeit kommt, sondern sich selbst eine suchen. „Wir haben hier große Freiheiten, was die Gestaltung angeht, können uns Projekte suchen.“

Echte Freundinnen

Die beiden „Bufdinen“ sind zu echten Freundinnen geworden. Sie stützen und spiegeln sich. Sie wissen: So ein freiwilliges Jahr macht sich gut im Lebenslauf, wenn es an Bewerbungen geht. Das Beste am Bufdi-Dasein sei allerdings, dass sie sich gefunden haben. Dass sie sich gleich zu Beginn ihrer zweiten Zeit am Willms dem gesamten Kollegium beim Tag der großen Dienstbesprechung vorstellen mussten, auf etwas wackeligen Beinen, darüber können sie längst gemeinsam lachen.

Zum neuen Schuljahr 2025/2026 sucht das Willms erneut zwei Bufdis. Direkt im Sekretariat und per Mail an info@willms-gymnasium.de werden Bewerbungen angenommen. Es gibt ein „Taschengeld“ in Höhe von 400 Euro im Monat. Auch Externe können sich melden.