Die Ergebnisse der Juniorwahl 2025 zeigen: Wenn die Bundestagswahl von den Jugendlichen entschieden worden wäre, sähe die politische Landschaft Deutschlands deutlich anders aus.
LINKE dominiert
Mit 25,3 % der bundesweiten Juniorwahl-Zweitstimmen hätte Die LINKE die Bundestagswahl (BTW) klar gewonnen – ein spektakuläres Ergebnis, das sich deutlich vom vorläufigen Bundestagswahlergebnis 2025 unterscheidet. Auffällig hierbei: Am Willms-Gymnasium hat DIE LINKE mit 35,8% einen noch höheren Stimmanteil als bei dem bundesweiten Juniorwahl-Ergebnis.
CDU und SPD auf 2. und 3. Platz
Deutschlandweit haben 16,8% der Jugendliche der CDU/CSU ihre Stimme gegeben – für den Wahlsieger der Bundestagswahl 2025 ein ernüchterndes Ergebnis, das am Willms-Gymnasium mit 11,9% noch deutlicher ausfällt.
Mit 16,7% erreicht die SPD am Willms-Gymnasium einen zweiten Platz und kann so ähnlich viele Stimmen wie bei der tatsächlichen BTW 2025 erreichen. Deutschlandweit steht sie mit 15,5% etwas schwächer dar.
AfD schwächer als erwartet
Auffällig ist das – zumindest im Vergleich zu den Ergebnissen der BTW 2025 – schwache Ergebnis der AfD: Mit 9,1 % am Willms und 14,7% deutschlandweit reichte es ‚nur‘ für den 4. Platz.
GRÜNE und FDP
Die GRÜNEN konnten die Jugendlichen weniger stark als die Bundestagswähler:innen überzeugen (9,3% deutschlandweit bzw. 7,9% am Willms). Stärkere Übereinstimmung liegt hingegen bei dem insgesamt schwachen FDP-Ergebnis mit 4,7% bzw. 3,6% vor. Beide Parteien konnten bei der letzten Juniorwahl zur BTW 2021 noch deutlich stärker punkten.
Überraschungserfolge: BSW und Kleinparteien
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreicht hingegen mit 7,8 % am Willms-Gymnasium einen beachtlichen Wert, der aber deutschlandweit mit 4,7% nicht reproduziert wird. Auch Kleinparteien wie Volt, Die PARTEI und die Piratenpartei sind unter Jugendlichen überdurchschnittlich präsent und machen am Willms 7,1 bzw. deutschlandweit 9,0% der Stimmen aus.
Die Ergebnisse der Juniorwahl bieten ein ähnliches Bild wie die U18-Bundestagswahl 2025.
Warum wählen Jugendliche so anders als Erwachsene?
- Stärkere Orientierung an sozialen Themen und geringere Bedeutung von wirtschaftlichen Themen
Während erwachsene Wähler:innen oft stärker auf wirtschaftliche Stabilität und Steuerpolitik achten, stehen für viele Schüler:innen andere Werte im Vordergrund. Junge Menschen sind besonders sensibel für soziale Gerechtigkeit, ein Kernthema der LINKEN. Die FDP, die sich stark auf wirtschaftsliberale Positionen konzentriert, kommt deshalb kaum über 3,5 %. - Linke Offensive im Wahlkampf-Endspurt:
Die LINKE hat gegen Ende des BTW-Wahlkampfs eine starke Social-Media-Kampagne gefahren, die insbesondere bei jungen Wähler:innen auf Resonanz stieß. Statt nur klassische Wahlkampfmittel zu nutzen, hat sie gezielt Themen wie Mindestlohn, Ausbildungsvergütung, Bildungsgerechtigkeit und Sozialstaat in jugendgerechter Sprache vermittelt. Die hohe Dynamik im Netz könnte kurzfristig zu dem Überraschungserfolg beigetragen haben. - Geringere Anfälligkeit für rechtspopulistische Narrative:
Während die AfD in Umfragen bei Erwachsenen oft über 20 % liegt, bleibt sie bei den Jugendlichen mit 9,1 % relativ schwach. Ein möglicher Grund: Die aktuelle Generation Jugendlicher ist durchaus politisiert – Themen wie Klimaschutz, Feminismus, soziale Gerechtigkeit und Diversität sind zentrale Anliegen. Die AfD vertritt hier oft Positionen, die viele junge Menschen eher abschrecken. Während viele Erwachsene die AfD zudem als „Protestwahl“ gegen das Establishment sehen, könnte diese Rolle bei Jugendlichen eher von der LINKEN oder Kleinparteien eingenommen worden sein. - Mehr Offenheit für progressive Kleinparteien:
Die höhere Zustimmung für Parteien wie Volt oder Die PARTEI zeigt, dass junge Wähler:innen experimentierfreudiger sind und sich nicht so stark an traditionelle Parteien binden.
(erstellt mithilfe von ChatGPT)