Willms Gymnasium

Gymnasium an der
Willmsstraße
Willmsstraße 3
27749 Delmenhorst
Tel.: 04221/58 676 0

Außenstelle der
Jgg. 8, 9 und 10
Königsberger Str. 65
27755 Delmenhorst
Tel.: 04221/58 676 50

Gebäude für 2,7 Millionen saniert: Das Willms zieht nach Düsternort

11.11.20 | Weser Kurier

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Das Willms-Gymnasium in Delmenhorst hat die akute Raumnot mit einer neuen Außenstelle in Düsternort beendet. Für drei Jahrgänge spielt sich der Unterricht nun an der Königsberger Straße ab.

Es ist wie ein Augenzwinkern der Geschichte: Das Willms-Gymnasium expandiert in den Stadtteil, der erst durch die Bemühungen des Namensgebers Otto Willms zum Teil des Stadtgebiets wurde. Der Bürgermeister, 1901 nach nur zwei Jahren im Amt verstorben, hätte wohl seinen Gefallen daran, dass nun rund 420 Jugendliche „seiner“ Schule täglich nach Düsternort fahren. An der Königsberger Straße hat die Stadt den ehemaligen Gebäudekomplex der Oberschule Süd für 2,7 Millionen Euro auf den Stand der Zeit gebracht. Eine verbesserte Dämmung sorgt nun für ruhigeres Arbeiten, jeder Unterrichtsraum verfügt über einen Beamer und Zugang zum Intranet der Schule. Hinzu kommen frisch eingerichtete Naturwissenschaftsräume und ein Computerlabor mit neuester Technik.

„Wenn ich das Gefühl von Schülern, Lehrern und Eltern in einem Wort zusammenfassen muss, ist es Erleichterung“, sagt Jan-Niklas Lühring, Leiter der vor zwei Wochen bezogenen Außenstelle. „Die Vergangenheit war schon etwas von Kummer geplagt“, gibt er zu. Hinter diesen Sorgen verbirgt sich eine Entwicklung, die eigentlich Anlass zur Freude gibt. Denn immer mehr junge Menschen zieht es an das Gymnasium, die Zahl der Schüler stieg in den vergangenen Jahren um 250. Hinzu kommt die Rückkehr zum Abitur mit neun Jahren, wodurch es nun einen Jahrgang mehr gibt. Die Folge: Das Willms platzt aus allen Nähten.

Gebäude der 60er-Jahre kernsaniert

„An unserem Standort im Stadtzentrum könnten wir nur in die Höhe wachsen. Und das ist kaum möglich, weil das Gebäude denkmalgeschützt ist“, erklärt Schulleiter Stefan Nolting. Die Wahl von Stadtverwaltung und Stadtrat fiel auf den Komplex an der Königsberger Straße, errichtet in den 1960er-Jahren. „Wenn wir nun durch das Gebäude gehen, ist von diesem Alter nichts mehr zu spüren“, freut sich Nolting.

In der Raumnot musste ein Jahrgang übergangsweise in die Räume der Berufsbildenden Schulen (BBS) II umziehen, zwei weitere Jahrgänge nutzten ein Gebäude am Pestalozziweg. Diese Improvisation sollte die frisch renovierte Außenstelle in Düsternort eigentlich schon nach den Sommerferien beenden. Den Verzug erklärt Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) so: „Mit dem Coronavirus sind bei den Baufirmen Verzögerungen entstanden. Die derzeitige Auftragslage bekommen auch wir als Stadt zu spüren.“ Laut Schulleiter Nolting war bei diesem Bauprojekt auch sehr viel von den Planungen des Generalunternehmers abhängig. In einem zweiten Bauabschnitt sollen weitere Klassenräume entstehen und ein Fahrstuhl die Barrierefreiheit bis in den zweiten Stock sichern. Hierfür muss der Stadtrat im Haushalt aber weitere Mittel in Millionenhöhe bewilligen.

ie Jahrgänge acht, neun und zehn haben ihren Unterricht nun in Düsternort. Nur die Lehrer müssen pendeln. Zu den Schülern, die nach den Herbstferien die Räume eingeweiht haben, zählt Sandro. Der Neuntklässler schreibt für die Schülerzeitung über den Besuch des Oberbürgermeisters. „Es fühlt sich nicht so an, als ginge der Geist des Willms in der Außenstelle verloren. Es ist vielmehr ein kleiner Teil des Gymnasiums“, meint er.

Impulse für den Stadtteil

Das Willms will in Düsternort kein isolierter Mikrokosmos sein. „Heute muss eine Schule offen sein und auch Angebote für den Stadtteil schaffen“, sagt Schulleiter Nolting. Die Mensa biete etwa die Voraussetzung für Veranstaltungen mit bis zu 60 Personen – wenn es Corona wieder zulässt. „Der Kontakt zu den Anwohnern ist derzeit nur eingeschränkt möglich, wir wurden aber mit offenen Armen empfangen“ berichtet Nolting.