Was lange währt, wird endlich gut: Vor knapp zwei Jahren hatten Spenden die Planungen in Gang gebracht, jetzt steht der neue Fußballplatz des Gymnasiums an der Willmsstraße kurz vor seiner Einweihung. Der moderne Kunstrasenplatz ist komplett umzäunt und zusätzlich von einem Netz überspannt, sodass wirklich kein Ball auf die viel befahrene Friedrich-Ebert-Allee gelangen kann. “Den Sponsoren und der Stadt sind wir sehr dankbar. Wir sind jetzt dabei, die Nutzungsregeln final aufzustellen”, sagt Studiendirektor Klaas Wiggers, der am Willms die Öffentlichkeitsarbeit macht. Neben der Öffnung in den Pausen und der Nutzung für den Sportunterricht sei auch eine schulische Fußballliga möglich. In dieser Woche werde wahrscheinlich das erste Mal der Ball rollen. Die offizielle Einweihung mit geladenen Gästen plane das Willms coronabedingt erst für den März.
Ermöglicht haben den modernen Fußballplatz Spenden in Höhe von 40.000 Euro. Die Hälfte kam von dem gemeinnützigen Verein „Golf spielende Fußballer“ (Gofus). In der angegliederten Gofus Sportmarketing GmbH arbeitet mit Nico Rulfs ein gebürtiger Delmenhorster als Geschäftsführer. Weitere 10.000 Euro kamen von der Hansestiftung Jörg Wontorra. Kristensen Invest und der Förderverein der Schule steuerten jeweils 5000 Euro bei.
Nachdem die Spendensumme zusammengetragen war, lag es an der Stadtverwaltung, einen geeigneten Standort zu finden. Die Wahl fiel auf ein leer stehendes Haus an der Ecke Willmsstraße/ Friedrich-Ebert-Allee. Für den Abriss und die Arbeiten am Fundament kalkulierte die Stadt mit Kosten in Höhe von 53.000 Euro, die der Rat im vergangenen Juli freigab.
In der jüngsten gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Planen und Verkehr sowie Wirtschaft und Finanzen musste Maximilian Donaubauer, zuständiger Fachbereichsleiter der Verwaltung, allerdings einräumen, dass diese Summe nicht ausreiche. Für den zusätzlichen Finanzbedarf in Höhe von 53.500 Euro hätte es eigentlich eine Beschlussvorlage der Verwaltung gebraucht. Weil diese aber nicht rechtzeitig genug vorlag, informierte Donaubauer Politik und Öffentlichkeit lediglich in Form eines “Berichts der Verwaltung”. Laut Lars Konukiewitz (SPD), Vorsitzender im Wirtschaftsausschuss, ist es dadurch möglich, dass Verwaltungsausschuss und Stadtrat der Kostenüberschreitung zustimmen.
Aus dem städtischen Haushalt fließt also doppelt so viel Geld in den Fußballplatz, wie zunächst veranschlagt. Inzwischen beläuft sich die Summe auf 106.500 Euro. Auf die Nachfrage von Konukiewitz an Donaubauer, ob denn die zweite Hälfte dieser Summe bereits ausgegeben sei, antwortete der Fachbereichsleiter ausweichend. So verständigte man sich darauf, dies noch einmal im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss genauer zu besprechen.
Weil die Spendengelder auch nach eineinhalb Jahren noch nicht ausgegeben waren, war es laut Donaubauer im vergangenen Jahr notwendig, die 40.000 Euro in eine Sachspende umzuwandeln. “Auf den angesetzten Eröffnungstermin Ende Oktober wurde nach Kräften hingearbeitet”, beteuerte Donauber. Nach dem Sommer gestalteten sich die vorbereitenden Arbeiten am Baugrund aber deutlich komplexer, als zunächst angenommen. Auch die Witterung und die “beengten Verhältnisse” hätten zu Verzögerungen geführt.
Die Kinder und Jugendlichen dürfte das inzwischen nicht mehr groß stören. Für sie heißt es bald: Anpfiff! Das Willms will das Fußballfeld auch jungen Menschen zugänglich machen, die nicht das Gymnasium besuchen. Wie genau dies geschehen wird, steht allerdings noch nicht fest und soll spätestens bei der offiziellen Einweihung im März bekannt gegeben werden.