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Zeitzeuge berichtet von seiner Vergangenheit als Kindersoldat

14. November 2017 | Fachgruppe Geschichte

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Am Dienstag bekam der gesamte 10. Jahrgang des Willms Gymnasiums einen Einblick in das Leben von Hans-Günther Stasch.  Der 89-Jährige war Kindersoldat im 2. Weltkrieg und berichtete von seinen Erfahrungen.

Er erzählte von seinem Alltag in einer Flakbatterie am Rande von Wilhelmshaven, wo er gezwungen wurde als Kindersoldat die Hafenstadt zu beschützen. Sein Alltag bestand damals nur aus schlafen, essen und schießen. Sie hatten keine Freizeit und wurden um ihre Jugend betrogen. Eine unbeschwerte Jugend im Frieden hat Herr Stasch nicht erlebt. Er erzählte uns außerdem von einem Angriff gegnerischer Tiefflieger auf seine Batterie. Ihm ist heute unerklärlich, wie sie so viel Glück haben konnten, dass keiner von ihnen verletzt oder getötet wurde.

Doch Herr Stasch hat keinesfalls Selbstmitleid. Er hat uns den Denkanstoß gegeben nicht alles so hinzunehmen wie es uns gesagt wird, sondern alles zu hinterfragen und politisch aktiv zu werden. Auch Herr Stasch hat sich politisch im Stadtrat engagiert. Doch zu Zeiten des Nationalsozialismus konnte er nicht alles hinterfragt was ihm gesagt wurde, sondern hat jeden Befehl einfach hingenommen und ausgeführt ohne darüber nachzudenken, welche Konsequenzen er haben kann. Heute bereut er es. Diese Naivität hat er durch die Hitlerjugend bekommen, in der Jugendliche gezielt zur Gehorsamkeit erzogen wurden.

Seine Eltern unterstützten nicht alle Seiten des Nationalsozialismus. Herr Stasch erzählte uns von einem Beispiel in der Reichspogromnacht. Er und seine  Mutter sahen, wie ein jüdischer Laden geplündert wurde. Seine Mutter zog ihn weg. „Wenn wir so etwas tun, wird es böse auf uns zurück schlagen“, war die Meinung seiner Eltern und „So etwas macht man nicht“.

Ein Bericht von Aileen und Alena aus der 10b