Willms Gymnasium

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Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

27. Januar 2022 | Jan-Niklas Luehring

Am 27. Januar 1945 wurden das Konzentrationslager Auschwitz sowie das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Seit 2005 ist dieser „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ durch die Vereinten Nationen international etabliert. An unserer Schule erinnern wir ebenfalls an diese Gräuel und gedenken der Opfer. Die Klasse 10a, die sich derzeit – wie alle 10. Klassen – intensiv mit Nationalsozialismus und Holocaust auseinandersetzen, besuchte zudem die Delmenhorster Stolpersteine und arbeitete die Einzelschicksale der deportierten jüdischen Familien für die Schulöffentlichkeit auf.

Stellvertretend für die Opfer der Nationalsozialisten soll hier aber Max Mannheimer zu Wort kommen. Er überlebte die Gräuel von Auschwitz, Warschau und Dachau. In Auschwitz wurden sechs seiner Verwandten ermordet. Bis zu seinem Tod 2016 hielt er Vorträge über sein Schicksal und mahnte immer wieder auch besonders die Jugend zu couragiertem Handeln. Sein Appell soll an diesem 27. Januar stellvertretend für unsere Überzeugung am Willms stehen, uns immerwährend gegen Rassismus, Antisemitismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit jeglicher Art einzusetzen:

„Vergesst nicht, was geschehen ist, und entwickelt daraus Maßstäbe für euer eigenes Handeln. Nur wer Erinnerung hat, hat auch Zukunft und Hoffnung. Bekennt euch zu eurer Verantwortung. Bleibt sensibel für alle Entwicklungen, die Demokratie und Menschenrechte gefährden. Ächtet jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit und bekämpft sie entschlossen. Begegnet anderen Menschen mit Respekt und Achtung. Duldet weder Hass noch Gewalt. Übt Zivilcourage, wo euch Ausländerfeindlichkeit und braunes Gedankengut begegnen. Gebietet Einhalt, wo sich menschenverachtendes Denken in den Alltag einschleicht, wo Menschen wegen ihrer Religion, ihrer Herkunft und Nationalität verachtet werden. Seid wachsam und bezieht mutig und klar Stellung, wenn man davon spricht, dass Ausländer Deutschland überfremden, wenn man den Massenmörder Hitler verharmlost, Geschichte verfälscht und den Holocaust relativiert oder leugnet. Geschichte wiederholt sich zwar nicht, was aber einer Minderheit geschah, kann in anderen Formen und Zeiten anderen Minderheiten widerfahren.“

Max Mannheimer: Nur wer Erinnerung hat, hat auch Zukunft und Hoffnung, in: Roth, Harald (Hrsg.): Was hat der Holocaust mit mir zu tun? 37 Antworten, München 2014, S. 283–285, hier S. 284.