Wie kann man Demokratie als Maschine darstellen?
Diese Frage stand am Anfang des Projekts „Demokratiemaschinen“ und wurde der 9a im Politikunterricht von Herrn Hegeler gestellt.
In Gruppen steckten die Schüler*innen ihre Köpfe zusammen, um erste „Demokratiemaschinen“ zu entwerfen. Gleichzeitig wurden nach und nach Grundbausteine moderner Demokratien erarbeitet.
Das gewonnene Wissen, aber auch die eigenen Vorstellungen von Demokratie sollten die Neuntklässler*innen zum Ausdruck bringen, indem sie in Gruppen „Demokratiemaschinen“ erfinden.
Der Begriff „Maschine“ war hierbei recht weit gefasst. Es konnte zum Beispiel auch ein Fahrrad ausgewählt werden. Dann ergibt sich u.a. die Frage, ob das Volk in einer Demokratie eher Lenker oder Pedale ist. Oder welchen Bestandteil einer Demokratie könnte man dem Licht zuweisen?
Alleine beim Entwurf der Maschinen sollte es allerdings nicht bleiben – Wir wollten die Maschinen auch bauen!
Neben der Auseinandersetzung mit der Demokratie sollten sich die Schüler*innen bei dem Projekt auch handwerklich ausprobieren – nicht jede*r Neuntklässler*in hatte schließlich schon mal einen Akkuschrauber in der Hand. Auch ging es darum, im Team Möglichkeiten einer Realisierung zu entwickeln.
Nur wo kann man solche Demokratiemaschinen bauen?
„Kreativstätte unbegrenzter Möglichkeiten, Käsefalle für Visionär:innen und Macher:innen, ein Ort an dem Spinnereien Realität werden und alle einlädt, dem lästigen Einheitsbrei zu entfliehen.“
Mit diesen Worten beschreibt sich das Kliemannsland, Kreativprojekt des Künstlers Fynn Kliemann. Scheinbar ein perfekter Ort für unser Projekt! Und gleichzeitig ein verrückter, cooler Ort für Alt und Jung. Somit fuhren wir, die Baupläne und reichlich Material im Gepäck, nach Elsdorf – ins Kliemannsland.
Dort machten wir uns an die Umsetzung unserer „Demokratiemaschinen“. Es wurde geschraubt gesägt, gebohrt, gehämmert, verborgene Talente entdeckt. Handwerkliche Unterstützung erhielten wir vor Ort von Dennis, der alles sägte, schweißte und flexte, was an- oder abgebaut werden musste. Angepackt haben auch die begleitenden Lehrkräfte, Herr Lühring und Herr Hegeler. Den Rest erledigten die Schüler*innen von selbst und präsentierten am Ende eines langen Tages stolz ihre Demokratiemaschinen. Was gebaut wurde? Eine Waschmaschine, eine Art Murmelbahn, eine Filteranlage, ein Bingo-Stationenspiel und ein Fahrrad (s. Fotos).
Den letzten Schliff, z.B. Farbe, erhalten die Demokratiemaschinen nun noch in Delmenhorst.
Damit ist das Projekt allerdings noch nicht vorbei!
Eine Ausstellung der Maschinen war für die „Lange Nacht der Jugend“ in Delmenhorst geplant, die am 19. November 2021 stattfinden sollte, coronabedingt jedoch verschoben werden musste. Wir freuen uns daher auf den Nachholtermin!
Im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben” werden die Schüler*innen der 9a mit ihren Maschinen in eine Delmenhorster Grundschule gehen und dort wiederum selbst ein Demokratie-Projekt mit den Grundschüler*innen starten. Demokratie ist schließlich die Herrschaft des Volkes. Sie betrifft uns alle und lebt davon, dass wir sie leben.
