Willms Gymnasium

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Vortrag: „Jüdisches Leben in Europa ist immer noch bedroht“

30.01.18 | NWZ

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Unter dem Titel „80 Jahre Reichspogromnacht – Shoa, Judenverfolgung im Nationalsozialismus und Antisemitismus heute“ referierte Daniel Schwammenthal am Montag am Willms-Gymnasium. Anlass dafür war der Holocaust-Gedenktag sowie die Veranstaltungsreihe „Begegnungen“, die das Gymnasium ausrichtet. Der Direktor des Transatlantischen Instituts des American Jewish Commitees mit Sitz in Brüssel sprach dabei über Vergangenes und vor allem über aktuelle Probleme. Auch auf Fragen der rund 130 Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse ging Schwammenthal intensiv ein.

„Wir wollen nicht nur wichtige Themen ansprechen, sondern auch besondere Menschen vorstellen und unsere Schüler so zum Diskurs ermutigen“, sagte Schulleiter Stefan Nolting. „Unser Ziel ist es, dass die Schüler Themen kritisch und reflektiert gegenüberstehen“, erklärte Nolting. Bei seinem Vortrag sprach Schwammenthal über eigene Erfahrungen – denn Antisemitismus sei hochaktuell. „Die jüdische Schule, die meine Kinder in Belgien besuchen, wird von Soldaten bewacht. Das ist Realität in fast allen europäischen Ländern“, sagte er.

Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sprach er über seine Sorgen und Befürchtungen. „Rechter Antisemitismus wird kollektiv abgelehnt. Meine Sorge ist der Judenhass von Links“, erklärte er. Gemeint ist die negative Sicht gegenüber Israels. „Juden werden kollektiv für die Situation in Israel verantwortlich gemacht. Sie müssen nicht mal die israelische Staatsbürgerschaft haben“, so Schwammenthal. „Jüdisches Leben in Europa ist immer noch bedroht. Ich hoffe, das haben unsere Schüler verstanden“, sagte Studiendirektor Karsten Kretzschmar.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Konrad-Adenauer-Stiftung. Zwei weitere Termine der Reihe „Begegnungen“ stehen bereits fest. Am 6. März besucht Bundestagspräsident a.D. Dr. h.c. Wolfgang Thierse das Gymnasium und für einen Vortrag, der am 20. Oktober stattfinden soll, konnte Bundesministerin der Justiz a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gewonnen werden.