„Spanisch war das Fach, wegen dessen ich fast wiederholen musste“, sagt Tylor Tezel, Schüler der Klasse 10b des Gymnasiums an der Willmsstraße. Nun hat genau dieser Tylor Tezel kürzlich den dritten Platz des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen belegt – und das in der Sprache Spanisch. Wie es zu dem Wandel und der Begeisterung für die Sprache kam.
Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen ist ein Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler der Klassen sechs bis 13 sowie für Auszubildende. Tylor hatte über das Willms-Gymnasium von dem Wettbewerb erfahren. „Das habe ich ganz zufällig gesehen“, so der Zehntklässler. Weil er eine Leidenschaft für Sprachen und dessen Erlernen habe – gerade für die spanische Sprache – habe er beschlossen, daran teilzunehmen. Vor einigen Jahren sah das allerdings anders aus. „Früher war ich ganz schlecht in Spanisch und auch generell in der Schule“, so der Delmenhorster. Irgendwann sei er allerdings an einem Punkt gewesen, wo er die Sprache „einfach beherrscht hat“, sagt der Schüler. „Mir ist die Sprache dann immer mehr ans Herz gewachsen.“
Mit dem Wettbewerb habe er sich auf die Probe stellen wollen. Am Anfang wollte er gemeinsam mit Freunden antreten, denn bei dem Wettbewerb kann man als Gruppe oder alleine teilnehmen. Doch weil sich seine Freunde nicht so sicher gewesen seien, sei er schließlich in der Kategorie Solo angetreten. Dazu musste er vorab ein Video in der Wettbewerbssprache drehen und einschicken. Sein Thema war „Was man schon immer mal sagen wollte“. In dem Video sei es unter anderem darum gegangen, Dankbarkeit auszusprechen und vieles nicht für selbstverständlich zu nehmen – und das dann eben auf Spanisch. Beim Wettbewerbstag ging es dann beispielsweise um Themen wie Landeskunde oder kreatives Schreiben. So setzt sich der Wettbewerb aus dem Video und dem schriftlichen Teil zusammen.
Die Preisverleihung für die Region Weser-Ems, in der Tylor antrat, war am Gymnasium Brake, da dieses im vergangenen Jahr in der Team-Kategorie gewonnen hatte. „Immer wer im Jahr davor gewinnt, hat die Ehre, Austragungsort in der Region zu sein“, ergänzte Schulleiter Stefan Nolting. Als Tylor nach Brake gefahren ist, wusste er noch gar nicht, welchen Platz er belegt hat. „Das ist immer so ein kleiner dramatischer Knoten, der da geschnürt wird“, so Nolting. Man wird eingeladen und weiß aber schon, dass man unter den drei Besten ist. „Unter der Hand wird immer gesagt, dass der Solopreis ein bisschen hochwertiger ist, weil man es eben wirklich Solo macht“, ergänzte Nolting. Und dafür gab es von Schulleiter Nolting auch ein Geschenk: ein Essen mit seiner Familie im El Toro in Delmenhorst. Vonseiten des Wettbewerbs gab es Geld- und Sachpreise zu gewinnen. In Tylors Fall beispielsweise Bücher – auf Spanisch versteht sich. Eine Urkunde gab es obendrein auch noch.
Und seine Begeisterung für die spanische Sprache ist ungebrochen. So möchte Tylor auch in der Oberstufe den Spanisch-Leistungskurs wählen. Er sei die Fächer auch schon durchgegangen und Spanisch ist für ihn „das wichtigste Fach“, sagt Tylor strahlend. Jetzt muss er nur hoffen, dass der Leistungskurs auch besteht, denn das hänge von den Schülerzahlen ab. Daher mache die Schule das jetzt als sogenannten „Huckepack-Kurs“, was bedeutet, dass der zwölfte und 13. Jahrgang zusammen unterrichtet wird. Die Chancen stehen also gut.