Willms Gymnasium

Gymnasium an der
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Drei Projekte sichern sich Delmenhorster Klimaschutzpreis

23.11.21 | NOZ / Delmenhorster Kreisblatt

Vorherige Pressebeiträge

Energie sparende Schüler, buddelnde Kinder und eine ökologisch orientierte Landwirtin: Mit ihrem vorbildlichen Einsatz für Klima und Umweltschutz haben drei Preisträger die Jury der Stadt Delmenhorst überzeugt.

Lecker waren sie, die frischen Erdbeeren und direkt vom Strauch gezupften Tomaten aus dem “Garten Kunterbunt”, berichten Jara und Tuna (beide 5). Mit seinem Gartenprojekt hat der Kindergarten Zu den Zwölf Aposteln den Gärtnernachwuchs ebenso überzeugt wie die Jury, die jetzt zum  zweiten Mal den Klima- und Umweltschutzpreis der Stadt Delmenhorst vergab. Seinen mit 2000 Euro dotierten dritten Preis nahm das Kita-Team am Dienstagabend in der Markthalle aus den Händen von Bürgermeister Enno Konukiewitz und Klimaschutzmanager Robert Gerling entgegen. Damit reihte sich der Kindergarten hinter Stromeyers Hof auf dem mit 3000 Euro honorierten zweiten Platz sowie dem erstplatzierten Willms-Gymnasium ein. Dieses sollte 5000 Euro für seinen vorbildlichen Einsatz für Umwelt und Klima erhalten – bis Schulleiter Stefan Nolting spontan 1000 Euro an die Kita weitergab, „für gemeinsame Aktivitäten und einen Besuch auf Stromeyers Hof“.

Umweltbildung und Energiesparen stehen im Mittelpunkt des Projekts “Energy Metering am Willms”, mit dem das Gymnasium an der Willmsstraße der Jury imponierte. Es sei vorbildlich, dass die Schule beim Klimaschutz bei sich selbst anfange, lobte Klimaschutzmanager Gerling. Durch minutengenaue Messungen rund um die Uhr wird der Energieverbrauch der Schule erfasst, die Daten werden auf einer schulinternen Internetplattform gesammelt und mit Grafiken veranschaulicht. “Anhand der Stromkurve lässt sich der Schultag genau nacherzählen”, erklärt Physiklehrer Arne Renz, “sie schießt hoch, wenn gegen 7.50 Uhr die Lichter angehen, und steigt weiter, wenn Computer und Beamer angeschaltet werden.” Und auch nachts ticke der Stromzähler im Willms-Hauptgebäude. Neben den Stromzählerdaten hilft laut Renz ein flexibel nutzbarer Messkoffer mit Mikrocontrollern, weitere Daten wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit zu erfassen. Vom Preisgeld könnten ergänzend Sensorsets in Klassenstärke angeschafft werden, schmiedet der MakerSpace-Betreuer Pläne.

Die Daten können Willms-Schüler und Lehrer dann im Physikunterricht, in AG-Projekten oder in Seminarfach-Forschungsarbeiten auswerten und Energiesparpotenziale suchen. Aber auch kleine “Challenges” sind laut Renz möglich: So könnten Schüler per Chatbot-Nachricht aufs Handy herausgefordert werden, den Energiebedarf von einer Pause zur nächsten zu senken. Mit kleinen Mitteln werde so die Grundlage für viele Projekte geschaffen. Das fügt sich bestens ein in das Projekt “Climate Lab”, für das niedersächsisches Kultusministerium und Greenpeace das Willms-Gymnasium als eine von 27 Schulen landesweit ausgewählt haben. “Und es ist der Auftakt für die nachhaltige Schule, die wir zunehmend werden wollen”, erklärt Schulleiter Stefan Nolting. Später könnten die Erkenntnisse zum Energieeinsparen – „Pionierarbeit“, wie Gerling lobte – auch auf andere Schulen übertragen werden. Schließlich gelte: “Jede Kilowattstunde, die nicht ausgegeben wird, ist eine gute Kilowattstunde.”