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Besuch in der KZ Gedenkstätte Bergen-Belsen 2017

31. Oktober 2017 | Fachgruppe Geschichte

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Am 23.10.17 haben wir, der 10. Jahrgang des Willms-Gymnasiums, eine Exkursion in die Gedenkstätte Bergen-Belsen gemacht. Von 1938 bis 1945 existierte dort ein Arbeitslager und dies nicht nur für Juden, wie viele und auch wir angenommen hatten. In dem Konzentrationslager waren auch viele Kriegsgefangene aus unterschiedlichsten Nationalitäten inhaftiert, deswegen sind in der heutigen Gedenkstätte auch viele Denkmäler und Grabsteine mit ausländischer Schrift zu sehen. Das war eines der vielen Dinge, die uns sehr überrascht haben und welche wir noch nicht über die nationalsozialistische Bewegung wussten. Nicht nur Kriegsgefangene, waren in dem Arbeitslager inhaftiert, sondern auch Jugendliche die sich dem Nationalsozialismus nicht fügen wollten oder sogenannte Dauerversager und schwer erziehbare Jugendliche.


Es war ein sehr informativer Ausflug, da man durch Zeitzeugeninterviews viel über das Leben in einem Arbeitslager erfahren hat. Auch Anne Frank war in diesem Lager. Sie und ihre Schwester Margot Frank sind allerdings zwei Wochen vor der Befreiung, am 15.04.1945 durch die Engländer, gestorben.

Gleichzeitig war es eine sehr erschreckende Erfahrung, denn zur Zeit der Befreiung gab es ungefähr 50.000 Tote, davon waren 30.000 Juden. Der wahrscheinlich schlimmste und engste Ort im KZ Bergen-Belsen war die Baracke 10. Man hat hier auf ganz engem Raum 790 Menschen zusammen leben lassen. Sie konnten sich nicht befreien, denn die Baracke wurde nach einer Diagnose der Krankheit Typhus, zugenagelt. Ein damals dort tätiger Arzt berichtete, dass am 10. Tag der Gefangenschaft in der Baracke nur noch 200 Menschen übrig waren. Da sie weder mit Lebensmittel, noch anderen lebenswichtigen Dingen versorgt wurden, kam es zu Kannibalismus.

Nach der Befreiung des Konzentrationslagers wurden 45 Aufseher für ihre Taten verurteilt und teilweise hingerichtet. Unser Guide erzählte von einer Aufseherin, die am Tag 32 Menschen totgeschlagen haben soll. Auch sie wurde hingerichtet.

Optisch ist von diesem KZ kaum mehr etwas zu sehen, also keine Baracken, Gebäude, etc. Um die Ausbreitung von Seuchen zu stoppen, hat man das KZ nach der Befreiung großflächig abgebrannt. Nur die Massengräber und vereinzelte Grabsteine erinnern an die Qual der Toten.

Dass heute noch frische Blumen von Besuchern an die Gräber gelegt werden, zeigt, wie präsent das Schicksal jedes Einzelnen immer noch ist.

Für uns ist es unvorstellbar, erdrückend und beängstigend was damals passiert ist und es darf sich auf keinen Fall wiederholen.