Willms Gymnasium

Gymnasium an der
Willmsstraße
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Außenstelle der
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Sprachförderkonzept Gymnasium an der Willmsstraße (Mai 2015)

Ansprechpartner:in: Jan Tonagel

1. Leitideen

a) Schulprogramm

Das Gymnasium an der Willmsstraße sieht die Stärkung der Sprachförderung als einen wesentlichen Aspekt einer Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität. So steht es auch im Schulprogramm, das hier vor allem das Förderkonzept Deutsch im Jahrgang 5 und die Professionalisierung der beteiligten Lehrkräfte hervorhebt.

b) Orientierungsrahmen / Erlass

Der „Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen“ (2014) hebt die Ausbildung von Sprachkompetenz als zentrale Aufgabe von Schule hervor:

„Sprache und sprachliche Bildung sind für das Individuum wie für die Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Die Fähigkeit zur mündlichen und schriftlichen Kommunikation, eine der jeweiligen Bildungssituation angemessene Lese-, Schreib- und Sprechkompetenz sind entscheidende Kompe­tenzen, deren Erwerb bei der Planung und Gestaltung von Unterricht zu berücksichtigen sind.“

In diesem Zusammenhang wird auch das Eingehen auf die individuellen Kenntnisstände der Schüler und Schülerinnen betont:

„Voraussetzung für das Angebot differenzierender Lernzugänge sind die Kenntnis der Ausgangslagen und der Lernstände der Einzelnen sowie die Anbindung an die individuelle Lernbiographie. Individuelle Förderung ist somit Grundprinzip pädagogischen Handelns, Ausgangspunkt und zentra­le Aufgabe von Unterricht und Erziehung.“

Im Erlass zur „Förderung von Bildungserfolg und Teilhabe von Schülern und Schülerinnen nicht-deutscher Herkunftssprache“ (2014) heißt es, dass „die Bildungsmaßnahmen darüber hinaus dazu beitragen (sollen), dass die sprachlich-kulturelle Vielfalt ihrer Schüler- und Elternschaft als Chance für interkulturelles Lernen bewusst wahrgenommen und in der schulprogrammatischen Arbeit berücksichtigt wird“.

Die Zitate machen deutlich, dass eine ausgeprägte sprachliche Kompetenz eine wesentli­che Voraussetzung für den Bildungserfolg ist. Auf diese besondere Verantwortung von Schu­le will das Gymnasium an der Willmsstraße unter anderem mit dem Sprachförderkonzept reagieren.

 

2. Situation am Gymnasium an der Willmsstraße

a) Schülerschaft

Das Gymnasium an der Willmsstraße hat circa 1100 Schüler und Schülerinnen. Davon sind aktuell 38 in erster Generation in Deutschland, mehr als 300 haben aber einen Migra­tionshintergrund in 1. oder 2. Generation. Die Schüler und Schülerinnen des Willmsgym­nasiums haben (mindestens) 21 verschiedene Herkunftssprachen.

Von den 133 Schülern und Schülerinnen des aktuellen 5. Jahrgangs (2014/15) haben bei einer Abfrage zu Beginn des Schuljahres 62 Kinder eine oder auch mehrere andere Spra­chen als das Deutsche als für ihr Leben wichtig angegeben.

Im aktuellen 5. Jahrgang sind 12 Schüler und Schülerinnen, die auf dem Sprachniveau A0/A1 stehen und nach dem GER somit als Sprachanfänger nach dem Gemeinsamen Euro­päischen Referenzrahmen (GER) anzusehen sind. 25 weitere Schüler und Schülerinnen ha­ben den Schritte-Plus-Test mit dem Niveau A2/A2+ abgeschlossen und benötigen ebenfalls besondere Förderung, um das Niveau B2, das eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Ler­nen am Gymnasium bildet, erreichen zu können. Auch in den Vorjahren betrug der Anteil dieser sprachschwachen Schüler und Schülerinnen 20-25 % des Gesamtjahrgangs, wobei ebenfalls 12 von ihnen die Sprachanfänger-Gruppe bildeten. Auffällig dabei ist, dass auch Kinder, deren Herkunftssprache Deutsch ist, zu diesen Gruppen der Sprachschwachen ge­hören.

b) Lehrkräfte / Qualifikationen

Das Willms ist DaZ-Net-Schule, eine Kollegin ist DaZ-Net-Moderatorin auf Regionalebene, zwei Kolleginnen haben eine 2-jährige Fortbildung zu Sprachlernkoordinatorinnen absol­viert. In diesem Netzwerk findet ein regelmäßiger Austausch mit KollegInnen anderer Schulformen über Erfahrungen, Probleme und Lösungsideen statt, durch den alle teilneh­menden Schulen sich in ihrer Arbeit an der Verbesserung der Sprachkompetenz der Schüler und Schülerinnen gegenseitig unterstützen.

Eine Kollegin verfügt über eine DaZ/DaF-Ausbildung.

Alle im Deutschunterricht des Jahrgangs 5 eingesetzten Verfahren zur Diagnostik wurden den KollegInnen des fünften Jahrgangs bisher jeweils in einer schulinternen Fortbildung vorgestellt. Am Ende des Schuljahres 2014/15 findet eine entsprechende Fortbildung für die gesamte Fachgruppe Deutsch statt.

c) Erfahrungen

Seit einigen Jahren berichten die Grundschulen in gemeinsamen Treffen, dass die sprachli­chen Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen immer breiter gestreut sind undimmer mehr Kinder sprachliche Schwächen haben, die im Laufe der Grundschulzeit nicht aufge­holt werden können. Die direkte und beobachtbare Folge für das Gymnasium als weiter­führende Schule ist, dass nicht ein bestimmtes gymnasiales Sprachniveau (Bildungssprache) vorausgesetzt werden kann, an das aber die Schulbücher anknüpfen und das für ein erfolg­reiches Lernen am Gymnasium erforderlich ist.

Auch KollegInnen mit Kurzfächern melden verstärkt sprachliche Schwierigkeiten der Schü­ler und Schülerinnen beim Lesen und Verstehen von Fachtexten, aber vor allem auch beim Produzieren eigener fachbezogener Texte.

Das Gymnasium an der Willmsstraße hat daraus folgende Konsequenzen für das schulische Handeln gezogen:

– Der Deutschunterricht muss stärker die sprachlichen Grundlagen fördern.

– Der Fachunterricht muss stärker Sprachförderung im Blick haben.

d) Konkrete Maßnahmen

– Entwicklung und Implementierung eines Differenzierungsbandes im Deutschunterricht des Jahrgangs 5, inclusive des Aufbaus einer umfangreichen Materialsammlung zur Sprach­förderung

– Arbeit an einer Weiterführung der Sprachförderung im Jahrgang 6

– engere Zusammenarbeit der DeutschkollegInnen untereinander und mit FachkollegInnen

– Professionalisierung im Bereich des sprachsensiblen Fachunterrichts, Kolleginnen wirken als Multiplikatorinnen (Fachkonferenzen 2015/16)

 

3. Sprachförderung im Jahrgang 5

a) Stundentafel

Als Reaktion auf die in den letzten Jahren verstärkt beobachtete Verschlechterung der sprachlichen Kompetenz der Schüler und Schülerinnen vor allem hinsichtlich der für ein erfolgreiches Absolvieren des Gymnasiums erforderlichen Bildungssprache hat sich das Willmskollegium einstimmig für eine neue Form der Förderung entschieden. Durch Ver­schiebungen in der Stundentafel kann das Fach Deutsch im Jahrgang 5 sechsstündig statt fünfstündig unterrichtet werden. Dadurch wurden die strukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen, eine differenzierte Förderung integrativ am Vormittag, statt ausschließlich addi­tiv am Nachmittag stattfinden zu lassen.

Die Fokussierung auf den Jahrgang 5 erscheint sinnvoll, da hier die Grundlagen für die weitere Schullaufbahn am Gymnasium gelegt werden.

b) Diagnostik

In den ersten Wochen eines neuen Schuljahres gibt es eine intensive Diagnostikphase, in der alle Schüler und Schülerinnen des 5. Jahrgangs im Deutschunterricht vier Tests absol­vieren. Diese prüfen den Lernstand in den Kompetenzbereichen „Lesen“,„Rechtschrei­bung“, „Textproduktion“ und „Allgemeiner Sprachstand/Grammatik (GER)“ ab.

  • Lesen – „ILeA 5 – Deutsch“

Die Lesekompetenzen der Schüler und Schülerinnen werden mithilfe der „Individu­ellen Lernstandsanalyse“ für das Fach Deutsch der 5. Klassen (kurz: „ILeA 5- Deutsch) getestet und ausgewertet. Bei diesem mehrseitigen Testverfahren werden zum einen die basalen Lesefähigkeiten auf der Wortebene mittels einer Lesege­schwindigkeitsanalyse erfasst. Zum anderen werden die höhere Lesefähigkeit auf der Textebene, das Ermitteln von Informationen, das Ziehen von Schlussfolgerungen und das Beziehen von Textinhalten auf eigene Erfahrungen und auf eigenes Wissen überprüft.

  •  Rechtschreibung

Die Rechtschreibkompetenz wird mit verschiedenen Verfahren wie z.B. dem Pikto­grammetest oder einem an den Diagnostischen Rechtschreibtest (DRT) angelehnten Lückentext überprüft. Bei der Auswertung können Regelfehler von basalen Fehlern im Bereich der Laut-Buchstaben-Zuordnung und Wortgliederung unterschieden werden. Eine Sicherheit im basalen Bereich ist Voraussetzung für regelgeleitetes Schreiben.

  • Allgemeiner Sprachstand/Grammatik – „Schritte Plus-Test“ (ab nächstem Schuljahr  wird ein alternatives Testverfahren ausprobiert)

Der Schritte-Plus-Test ist ein mehrseitiger Multiple-Choice-Test, bei dem die Schüler und Schülerinnen Sätze grammatikalisch korrekt und inhaltlich sinnvoll vervollstän­digen. Dieser Test basiert auf dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER), der den Lernstand und den Fortschritt beim Erlernen einer Fremdsprache in sechs Niveaustufen (A1-C2) misst.

Das Erreichen der Stufe B2 ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Mitarbeit am Gymnasium.

  • Textproduktion – Schreibaufgabe „Tulpenbeet“

Bei der Schreibaufgabe „Tulpenbeet“ verfassen die Kinder einen Text zu einer Bil­dergeschichte. Ausgewertet werden die Texte vor dem Hintergrund der Niveaube­schreibungen (FörMig Sachsen), die für Lerner/innen von Deutsch als Zweitsprache entwickelt wurden. Wir konzentrieren uns dabei auf die Kompetenzbereiche „Wortschatz“, „Orthographie“, „Satzbau/ Satzverbindungen“, „Tempusgebrauch“, „Präpositionen“ und „Formen des Nomens“.

c) Gruppeneinteilung

Die fünf Klassen des Jahrgangs 5 werden in einer Doppelstunde (Deutsch) in sieben kleine­re Differenzierungsgruppen eingeteilt. Die Einteilung erfolgt anhand der oben beschriebe­nen Diagnostik. Jede Differenzierungsgruppe hat einen eigenen Schwerpunkt, der den Leis­tungsstand der zugeordneten Schüler und Schülerinnen stärker berücksichtigt, als dies im regulären Deutschunterricht möglich wäre. Das allen Gruppen gemeinsame Thema ist das Grammatikthema „Wortarten“, da hier grundlegende Unterschiede der Sprachkompetenz besonders deutlich werden und eine Binnendifferenzierung verstärkt erfolgen muss.
Je nach Entwicklungsstand der Schüler und Schülerinnen einer Gruppe kann neben der Förderung auch eine Forderung erfolgen (z.B. Verfassen komplexer Texte, eigenständiges Erarbeiten eines Themas).

Aufgrund unserer Erfahrungen der letzten Jahre werden Gruppen mit folgenden Förder­schwerpunkten gebildet: A0/A1, A1/A2, Grammatik/Wortschatz, Lesen, Rechtschreibung, Textproduktion, „Sprachexperten“.

In der Phase der Diagnostik und Gruppeneinteilung (6-8 Wochen bis zu den Herbstferien) werden die Differenzierungsbandstunden mit den zwei zusätzlichen Lehrkräften genutzt, um mit jeweils kleinen Gruppen grundlegende Defizite in der Rechtschreibung aufzufan­gen. Für die Kurse wählen die DeutschlehrerInnen geeignete Schüler und Schülerinnen aus, die in diesem Rechtschreib-Training Zeit bekommen, ihre Kenntnisse aus der Grund­schule zu vertiefen. Dadurch wird ihnen ein besserer Start im regulären Deutschunterricht des Gymnasiums ermöglicht.

d) Förderplanung – Dokumentation

Für jede/n Schüler/in wird ein Lernstandsbogen (siehe Anhang) erstellt, der den individuel­len Leistungsstand beschreibt. Für Schüler und Schülerinnen mit besonderen sprachlichen Defiziten wird er um einen Teil ergänzt, der die nächsten Ziele der Förderung beinhaltet. Diese Informationen werden allen FachlehrerInnen zugänglich gemacht und dienen als Grundlage für Gespräche mit den Eltern (Elternsprechtag im November).

In den ersten Wochen lernen die Schüler und Schülerinnen in einem Methodenmodul, ihre eigenen Lernziele im Sinne von Smart-Zielen zu benennen und ihren Lernfortschritt mit Unterstützung durch ihre DeutschlehrerInnen und MitschülerInnen (als Lernpaten) zu er­kennen. Ziel ist ein geschulter Blick der Schüler und Schülerinnen auf ihre eigenen Defizite und Leistungen und das Setzen von erreichbaren, kleinschrittigen Zielen. Dadurch soll das Formulieren von Zielen im Förderplan für die Schüler und Schülerinnen besser nachvoll­ziehbar werden.

 

4. Weitere Maßnahmen der (Sprach-)Förderung

a) Methodenarbeit in den Jahrgängen 5 und 6

Zum Schuljahr 2015/16 wird von Lehrkräften aus verschiedenen Fachbereichen ein  Methodenkonzept für den Jahrgang 5 entwickelt, das aufsteigend auch für den Jahrgang 6 gel­ten soll. Einheitliche Standards und anschauliche Methodenkarten zu Bereichen wie „Lese­fertigkeiten“, „Mappenführung“, „Präsentieren“ und „Gruppenarbeit“ sollen auch die sprachschwachen Schüler und Schülerinnen in ihrem Lernprozess weiter unterstützen.

b) Wortschatzarbeit in den Jahrgängen 5 und 6

Die Wortschatzarbeit bildet einen zentralen Bestandteil der Weiterentwicklung der Sprach­kompetenz der Schüler und Schülerinnen. Um die kontinuierliche Erweiterung des Wort­schatzes zu begleiten und zu intensivieren, setzen wir im Unterricht des Jahrgangs 5 und aufsteigend in Jahrgang 6 zwei Verfahren ein:

Im Deutschunterricht erarbeiten sich die Schüler und Schülerinnen im Laufe des Schuljah­res ein Wortschatzheft, in dem jeweils passend zu den aktuellen Unterrichtsreihen Wort­sammlungen und Formulierungshilfen gesammelt werden. Auch im Fachunterricht werden zu ausgewählten Themen solche Wortfelder ausgearbeitet. Beim Erstellen von Texten, aber auch bei mündlichen Beiträgen können die Schüler und Schülerinnen nach vorheriger An­leitung gezielt darauf zurückgreifen.

Unbekannte Wörter, die durch Texte oder mündliche Äußerungen in den Unterricht hinein­getragen werden, notiert die Lehrkraft zusammen mit der Wortbedeutung jeweils auf DIN-A4-Blättern. Diese Blätter werden im Klassenraum ausgehängt und mit kurzen Textaufga­ben eingeübt.

c) Würdigung der Mehrsprachigkeit / Wortfest

Auch mit der Pflege und Würdigung der Herkunftssprachen der Schüler und Schülerinnen fördert das Gymnasium an der Willmsstraße die sprachliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen nicht deutscher Herkunft. Dies geschieht an unserer Schule u.a. durch das „Wortfest“, das im Schuljahr 2014/15 zum zweiten Mal erfolgreich durchgeführt wurde. Geplant ist eine dauerhafte Implementierung dieses Projekttages, evtl. sogar mit einer Aus­weitung in die Jahrgänge 6, 7 und 8. Bei diesem „Fest“ geht es um die Freude am Umgang mit Sprache. Dabei zeigen die Schüler und Schülerinnen in kleinen Projekten, dass sie alle wortstark und wortreich sind. Durch das Fest soll die Mehrsprachigkeit unserer Schüler und Schülerinnen in das Bewusstsein der Schulöffentlichkeit gerückt werden. Es geht beim Wortfest mit dem Thema Mehrsprachigkeit daher nicht um Defizite und Hilfen, sondern um vorhandene Stärken und den Spaß an der Sprache.

d) additive Förderung im OGTS-Bereich

Zusätzlich zum integrativen Förderung im Differenzierungsband des Jahrgangs 5 findet auch eine additive Förderung am Nachmittag statt. Im Rahmen der OGTS stehen Förderan­gebote im Bereich Deutsch, Mathematik und Englisch zur Verfügung, auf die die Schüler und Schülerinnen und ihre Eltern durch die Fachlehrer hingewiesen werden.

e) angedacht: Hausaufgaben-Hilfe

Angedacht ist, ab dem kommenden Schuljahr eine Hausaufgabenhilfe für den 5. und/oder 6. Jahrgang einzurichten. Hierbei sollen Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 10 im Rahmen des OGTS-Angebotes die Kinder unterstützen, die Schwierigkeiten beim Struk­turieren und Anfertigen ihrer häuslichen Arbeit haben. Auf dieses Hilfsangebot werden die Schüler und Schülerinnen, die eine solche Unterstützung besonders benötigen, durch ihre Fachlehrer gezielt hingewiesen.

f) Schuleigene Lehrpläne

Durch den Wechsel von G8 auf G9 befinden sich alle schulinternen Curricula in der Um­gestaltung. Das Gymnasium an der Willmsstraße hat sich als DaZNet-Schule dafür ausge­sprochen, jeden Unterricht zur Sprachförderung zu nutzen. Die sprachförderlichen Ziele sowie die Methoden des sprachsensiblen Fachunterrichts sollen daher bei der Erstellung der schulinternen Curricula aller Fächer berücksichtigt werden. Begonnen wird in diesem Schuljahr mit dem Fach Deutsch im Doppeljahrgang 5/6.

 

5. Weiterentwicklung

a) Evaluation und Austausch

In regelmäßigen Treffen während und am Ende des Schuljahres werdenEvaluierungsge­spräche mit den am Differenzierungsband beteiligten KollegInnen geführt, auf deren Grundlage das Förderkonzept für das folgende Jahr weiterentwickelt wird.

Regelmäßig finden interne Fortbildungen zur Sprachstandsdiagnostik im Fach Deutsch statt.

Das Ausweiten des Konzepts des sprachsensiblen Fachunterrichts findet bisher vor allem im Austausch mit einzelnen KollegInnen statt. Für das nächste Schuljahr ist das Thema „Sprachsensibler Fachunterricht“ für die Dienstbesprechungen der Kurzfächer und Mathe­matik vorgesehen. Damit sollen ein tieferes Verständnis und eine breitere Akzeptanz und Unterstützung im Kollegium sowie eine Sensibilisierung für die Sprachproblematik erreicht werden. Als langfristiges Ziel sind schulinterne Fortbildungen für alle Fachschaften und da­mit die Weiterbildung z.B. der naturwissenschaftlichen KollegInnen im Bereich der Sprach­förderung angedacht.

b) Maßnahmen zur Professionalisierung der KollegInnen (Übersicht)

– schulinterne Fortbildung der Fachgruppe Deutsch zur Diagnostik und Differenzierung im Jahrgang 5 durch Kolleginnen im Juni 2015

– schulinterne Fortbildung der Fachgruppe Deutsch zum Thema Deutsch als Zweitsprache/Umgang mit Quereinsteigern durch einen externen Referenten im Schuljahr 2015/16

– Weitergabe der Informationen zum sprachsensiblen Fachunterricht in Fach-­Dienstbesprechungen durch Kolleginnen im Schuljahr 2015/16

 

6. Quereinsteiger

Pro Schuljahr gibt es ca. 5 Quereinsteiger, d. h. Schüler und Schülerinnen nichtdeutscher Herkunft, die weniger als zwei Jahre in Deutschland leben. Dies stellt die Schule vor neue organisatorische, aber auch methodisch-didaktische Aufgaben.

a) Aufnahme

In einem intensiven Aufnahmegespräch werden der Leistungsstand, das Arbeitsverhalten und auch der Sprachstand des Schülers/der Schülerin begutachtet.

Für die Erfassung des sprachlichen Hintergrunds hat die Schule einen Aufnahmebogen ent­wickelt (siehe Anhang), der inzwischen schon ins Russische, Englische, Französische, Spa-nische, Arabi­sche, Türkische und Polnische übersetzt wurde (weitere Sprachen in Vorberei-tung) und zu­sammen mit einem Plan zum Vorgehen beim ersten Besuch der Antragsteller im Sekretariat vorhanden ist.

b) Förderung im Unterricht

Grundsätzlich sind alle bisher beschriebenen Maßnahmen zur Sprachförderung auch bei Quereinsteigern geeignet. Die Anwesenheit von nicht oder kaum Deutsch sprechenden Kindern im Unterricht stellt die betroffenen Lehrkräfte aber vor besondere Herausforderun­gen. Hier kann das Material für die Sprachförderung unterstützend eingesetzt werden. Zusätzlich soll im Schuljahr 2015/16 eine Fortbildung für die Fachgruppe Deutsch zum Thema DaZ/Quereinsteiger durchgeführt werden.

7. Anhang

Quellen der verwendeten Diagnostik